Sing The Sorrow
(Posthardcore | Emocore | Punkrock)
Label: Motor Records
Format: (LP)
Release: 2003
A Fire Inside alias AFI schicken sich an, ihren Majorlabel-Erstling zu präsentieren. Vergleiche mit Bands wie NOFX oder PENNYWISE hat es des öfteren schon gegeben. Doch solche sind spätestens jetzt nur mehr zum Teil zulässig. Vom klassischen Punkrock ist nicht mehr viel übriggeblieben. Die Grenzen wurden neu ausgelotet.
Der Hardcore wird runtergeschraubt, dafür wird experimentiert was das Zeug hält. Man befindet sich in einem ständigen Hin und Her zwischen Wut, Melancholie und Verzweiflung. Zusammen mit den Starproduzenten Butch Vig (kein Kommentar, na gut, u.a. SMASHING PUMPKINS, NIRVANA, GARBAGE…), und Jerry Finn (SPARTA, ALKALINE TRIO…) schaffen sie es, traurig zu sein, und gleichzeitig unglaublich zu strahlen. Nach jedem mal Durchhören wird dies deutlicher. Die Vielseitigkeit dieses Albums ist schier unglaublich. Ob nun klassischer Emo-Core (“Girls Not Grey“) oder besinnliche Gitarrenstücke (“The Leaving Song“). Des weiteren gibt es mit “Death Of Season“ einen Track für die waschechten Punkrockfans. Allerdings hätte man sich das 10 Sekunden Technogehämmer in der Mitte sparen können. Das passt doch besser zu GARBAGE, Herr Vig.
AFI fühlen sich in mehreren Musiklandschaften pudelwohl, bewerkstelligen es aber gleichzeitig, nicht blass zu klingen. Und genau das ist meiner Meinung nach das schwierigste. Vor allem wenn man den Spagat zwischen so vielen Musikstilen vollführt. Hier ist eine Band am Start, die mit ihrem bislang sechsten Album den Sprung zu einem Majorlabel gewagt hat. Es soll ja Genre-Kollegen geben, die diesen Schritt bereits ganz am Anfang ihrer Karriere getätigt haben, um dann nach kürzester Zeit demotiviert und ideenlos nach ein bis zwei Alben wieder zu verschwinden.
AFI sind stetig gewachsen, haben sich weiterentwickelt, und eine solide Fanschar aufgebaut. Sie haben ihre Chance ergriffen, Vorteile in Sachen Produktion für sich bestens genützt, und präsentieren ein Ergebnis, das kurz und bündig gesagt, wahnsinnig gut ist!
Tracklist „Sing The Sorrow“:
1. Miseria Cantare (The Beginning)
2. The Leaving Song Pt.2
3. Bleed Black
4. Silver And Cold
5. Dancing Trough Sunday
6. Girls Not Grey
7. Death Of Season
8. The Great Disappointment
9. Paper Airplanes (Makeshift Wings)
10. This Celluliod Dream
11. The Leaving Song
12. …but Home Is Nowhere
Gesamtspielzeit: 56:02