Chicago is back in town. ALKALINE TRIO stehen mit einem neuen Album in den Startlöchern. Sie schwimmen im riesigen Gemisch aus Pop und Punk. Um es gleich vorweg zu nehmen: Sie bewegen sie sich dort mit spielender Leichtigkeit an der Oberfläche.
Funktionierende Rhythmus-Abteilung mit Schlagzeug und Gitarren, und andererseits den Spitzensänger unter einen Hut zu bringen, will schon mal gelernt sein. Solche Unternehmen sind einfach schon zu oft schief gegangen. Aber vielleicht hat man ja sogar zwei Sänger, die für Melodie sorgen. Und wenn diese auch noch erstklassig sind, wären wir auch wieder beim ALKALINE TRIO.
War es bei den vorhergehenden Platten noch nicht so deutlich, harmonieren die beiden Vokalisten, Matt Skiba und Daniel Andriano, auf dem neuesten Werk herausragend. Geboten wird leicht verdaulicher Punkrock wie „Fatally Yours“, oder tiefgängige Nummern wie „Every Chug Needs A Lady“ und „Emma“. Auch bei den Texten werfen sich die Vokalisten ständig den Spielball zu. Andauernd werden Haken geschlagen. Von gut zu böse, von fröhlich zu taurig, mal kraftstrotzend, mal deprimiert. Dabei so charmant rüberzukommen ist keine Leichtigkeit. Richtige „Chartköder“ werden ausgelegt. Den Einstieg in die amerikanischen Billboards haben sie schon unter Dach und Fach.
Und dass man dort mit derartiger Musik einiges ins Rollen bringen kann, sieht man ja am Beispiel JIMMY EAT WORLD. Neuzugang Derek Grant an den Holzstöcken ist ebenfalls vom Fach. Die „VANDALS“ und „SUICIDE MACHINE“ stehen auf seiner Referenzliste. Die Songstrukturen wiederholen sich, punkrock-untypisch, relativ selten. Genau das macht es so spannend. ALKALINE TRIO erhalten sich die Frische über knapp 40 Minuten. Dieses Album prahlt mit Abwechslung und findet mit dem akkustischen, sowie unerwarteten „Blue In The Face“ einen würdigen Abschluss.
Tracklist „Good Mourning“:
1. This Could Be Love
2. We’ve Had Enough
3. One Hundred Stories
4. Continental
5. All On Black
6. Emma
7. Fatally Yours
8. Every Thug Needs A Lady
9. Blue Carolina
10. Donner Party (all Night)
11. If We Never Go Inside
12. Blue In The Face
Gesamtspielzeit: 39:12