LIMP BIZKIT - Results May Vary
LIMP BIZKIT
Results May Vary
(New Metal)

 


Label: Flip Records
Format: (LP)

Release:  2003


Hey you mrs. too good to look my way and that’s cool
You don’t want nothing at all to do with me
But I want you, ain’t nothin‘ wrong with, wanting you
‚cause I’m a man and I can think what the hell I want
You got that straightEat You Alive

LIMP BIZKIT sind eine jener Bands, die man unter keinen Umständen hören darf, bei der es eine Schande ist, als „wahrer Metaller“ ein Album von ihnen zu besitzen – LIMP BIZKIT als eine der erfolgreichsten Vertreter der Nu Metal-Welle sind nicht nur einer kleinen Genregruppe ein Dorn im Auge, sondern beinahe die gesamte Szene ist sich – wie sonst nur selten – einig: Nu Metal hat keine Qualitäten, Nu Metal ist ein Verrat an alteingesessenen Regeln.
Wie sehr sich das Quintett in der Vergangenheit die Meinungen einiger engstirnigen Dickköpfe zu Herzen genommen hat, erübrigt sich wohl zu erwähnen – wie auch schon METALLICA sowohl in Zeiten als „angesehene Vertreter der Szene“, als auch in ihren „verräterischen Tagen“ zogen es die Mannen rund um Fronter Fred Durst stets vor, ihren eigenen Kopf durchzusetzen – und dies oftmals auch gegen den Wunsch ihrer Manager, ihres Labels und Promoter. Daher war es für mich persönlich auch kein Wunder, dass LIMP BIZKIT den Ausstieg ihres Gitarristen, Klangtüftlers und Main-Songwriters Wes Borland ohne Schaden verkraften haben und mit „Results May Vary“ ein neuerlich herausragendes Album abgeliefert haben.

Auf den ersten Durchlauf mag das aktuelle Album zwar etwas zahmer und unausgegorener erscheinen als die vorangegangenen Veröffentlichungen, wie im Speziellen „Chocolate Starfish And The Hot Dog Flavored Water“, bei genauerer Betrachtung jedoch entdeckt man erstmals einen tiefergehenden Charakter des Songmaterials, eine atmosphärische Ausstrahlung, die man vormals – trotz monströsen Grooves und flüssigen Crossover-Passagen – nicht erreichen konnte. Neuzugang Mike Smith (ex-SNOT) setzt somit an anderen Punkten als noch sein Vorgänger an, ohne jedoch stilistisch in eine vollkommen andere Richtung zu tendieren.
Auf „Results May Vary“ ist dem kreativen Zentrum LIMP BIZKITs eine reibungslose Verzahnung von innovativen Ideen in jeglicher Hinsicht gelungen, auch wenn vielleicht so mancher die für Borland typischen abgefahrenen Klangteppiche missen wird. Dafür ist das aktuelle Album jedoch um Längen eingängiger und geschmeidiger geraten, kann neben der ersten Singelauskopplung „Eat You Alive“ sowie „Gimme The Mic“ primär mit rocklastigeren Nummern aufwarten, während denen man Fred Durst zwangsweise Qualitäten als talentierten Sänger zugestehen muss. Erschien man in der Vergangenheit vielleicht etwas orientierungslos, hat man nun den Songs auch eine gewisse Tiefe, ein Volumen (L´Oreal lässt grüßen – 21 Uhr, Fred Durst on stage, die Frisur sitzt…) verpassen können, weiß, sich auch von einer ruhigeren – dennoch aber nicht minder interessanten, versteckt aggressiven – Seite zu zeigen. „Results May Vary“ zeigt die Band von einer nachdenklicheren, weniger verspielten, dafür erdigeren, bodenständigeren Seite mit nur einem geringen Altlasten-Anteil der früheren Tage.
LIMP BIZKIT haben sich deutlich weiterentwickelt – ohne die Genialität der frühen Tage zu verlieren, setzt man erstmals auf Melancholie, gefühlvolle, teilweise sogar balladeske Eingängigkeit, die aber dennoch vor schierer Energie nur so platzt.
Konnten die Vorgänger zwar mit einigen überragenden Nummern aufwarten, wussten sie aber über weite Strecken hinweg nicht wirklich zu motivieren, einige Nummern wirkten sogar halbgar – „Results May Vary“ hingegen hat neben „Eat You Alive“ und „Gimme The Mic“ (sowie „Re-Entry“, könnte man dies ob seiner Kürze als einen Song bezeichnen) keine herausstechenden Songs vorzuweisen, kann dafür aber über die komplette Spielzeit mit bodenständiger Qualität erzeugen und würde in meinen Augen somit durchaus als Anfang einer neuen Ära im Hause LIMP BIZKIT durchgehen.
Übrigens: Das Covermotiv ist zwar doppelt so bescheuert wie jenes von „St. Anger“, dafür könnten sich die Herren Hetfield und Ulrich in Punkto fetter Produktion noch etwas bei Fred Durst abschauen.

Tracklist „Results May Vary“:
1. Re-Entry (Intro With All Around The World)
2. Eat You Alive
3. Gimme The Mic
4. Underneath The Gun
5. Down Another Day
6. Almost Over
7. Build A Bridge
8. Red Light – Green Light
9. The Only One
10. Let Me Down
11. Lonely World
12. Phenomenon
13. Creamer (Radio Is Dead)
14. Head For The Barricade
15. Behind Blue Eyes
16. Drown
Gesamtspielzeit: 86:03


www.limpbizkit.com

 

LIMP BIZKIT - Gold Cobra
LIMP BIZKIT – Results May Vary
LineUp:
Fred Durst
Mike Smith
John Otto
Sam Rivers
DJ Lethal
7
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