SCHANDMAUL - Wie Pech Und Schwefel
SCHANDMAUL
Wie Pech Und Schwefel
(Folk Metal)

 


Label: Fame Recordings
Format: (LP)

Release: 2004


Nachdem ich diese Band erst kürzlich live erleben durfte (hier der Link zum Review) bekam ich nun auch ihre neue CD „Wie Pech und Schwefel“ zugesandt. Wie auch live sind die Songs sehr eingängig und hauptsächlich darauf ausgerichtet, Körper und Geiste Gefallen daran finden zu lassen.

Das Album beginnt sehr stark: „Leb“ als Opener zu nehmen, war in meinen Augen sehr geschickt, da der Song einen unheimlich schnell ins Ohr gehenden Chorus besitzt und perfekt auf das weitere Album vorbereitet. Auch „Drachentöter“ ist ein sehr guter Song geworden. Mit leichten Popeinflüssen hat auch er einiges an Eingängigkeit abbekommen. Was mir sehr beeindruckend und überzeugend schien, war der Gesang von Sänger Thomas, der wirklich vollkommen mitreißt und die mittelalterlichen Themen sehr gut rüberbringt, wenn er auch technisch wohl nicht fehlerfrei ist.

Dass die Band unglaublich gut aufeinander eingespielt ist, wird nicht nur eindrucksvoll mit der Musik zelebriert; nein, diese Zusammengehörigkeit wird auch auf dem Cover und stellenweise im Booklet klar.

Mit vielen irisch-folkloristischen Einflüssen (unter anderem Dudelsack oder auch Drehleier) spielen sich SCHANDMAUL von schnelleren, zum Tanzen geeigneten Songs auch zu traurigeren und langsamen Liedern. Eine von diesen eher ruhigen Stücken ist etwa „Kalte Spuren“ oder auch das „Klagelied“. Gefühlsbetont und doch gleichzeitig gekonnt geben die Deutschen auch bei dieser Songgattung eine gute Figur ab. Auch die Lyrics dazu sind meist sehr passend, so will ich hier einmal einen Auszug aus dem Song „Kalte Spuren“ weitergeben:

„Wie konntest Du vergessen,
was uns so eng verband?
Wohin ist sie verschwunden die Liebe,
die ewig währt?
In der kalten Asche suche ich nach Deinen
Spuren – habe dich verloren!“

Tracks, die eher in die härtere Richtung gehen und etwas direkter aus den Boxen kommen, sind natürlich auch vorhanden. Hier kommt der CD klar zu Gute, dass nicht nur ein einziger Songwriter die Lieder schreibt, sondern dass mehr oder minder die ganze Band mal etwas beigesteuert hat und so ein eher heterogenes Produkt entstanden ist, auf dem sowohl Rock-Einflüsse als auch düstere und leicht mystisch angehauchte Parts ihren Platz finden.

Als mein liebster Track hat sich schlussendlich „Stein der Weisen“ herauskristallisiert, denn er verbindet einen sehr interessanten Text (die Thematik dreht sich hier um die Frage des ewigen Lebens) und eine unglaublich gelungene musikalische Umsetzung, die sehr angenehm im Ohr widerhallt.
Eher als Füller empfunden habe ich allerdings „Der Sumpf“ und „Das Duell“, welche mich beide nicht sonderlich begeistern konnten.
Abgeschlossen wird das Werk mit dem sehr passenden Instrumental „Folk You“, was zwar ein wenig an den Wilden Western erinnert, aber wen stört das schon? – Eben ;-).

Also insgesamt ein recht gutes Werk, das zwar auch mit zwei Songs weniger ausgekommen wäre, trotzdem allerdings auch so viel Spaß macht.

 


Tracklist „Wie Pech Und Schwefel“:
1. Leb
2. Drachentöter
3. Der Tyrann
4. Kalte Spuren
5. Geisterschiff
6. Das Tuch
7. Stein Der Weisen
8. Der Sumpf
9. Das Duell
10. Die Flucht
11. Der Schatz
12. Tief Im Reich Der Träume
13. Klagelied
14. Der Verbotene Kuss
15. Folk You
Gesamtspielzeit: 53:37

 


www.schandmaul.de

 

SCHANDMAUL - Wie Pech Und Schwefel
SCHANDMAUL – Wie Pech Und Schwefel
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