Ave End
(Gothic Rock)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 2004
Zugegeben: LACRIMAS PROFUNDERE sind schon lange im Geschäft. Die Deutschen gehören quasi zur Spitze dazu, was die Gothic-Szene zu bieten hat, sagt man. Bislang hielt ich aber noch nie eine CD der Truppe in der Hand, habe noch nie ein Lied von ihnen gehört – zumindest bewusst nicht. Ist das eine Schande? Ja. Denn diese Band ist gut, sehr gut. Das unterstreicht sie mit dem aktuellen Werk „Ave End“.
Gohit-Metal, wie er sein muss. Düster, melancholisch, an Moritaten erinnernd. Dabei kommt diese Schwere vor allem vom Gesang. Christopher gibt dieser Band mit seiner markant-dunklen Stimme den gewissen Hauch von Tragik. Dabei sprechen LACRIMAS PROFUNDERE die breite Masse an. Es ist keine Musik für eine ausgewählte Gemeinde. Denn die Band schafft eine Symbiose aus Gothic-Metal und Mainstream-tauglicher Harmonien. Die elf Lieder auf „Ave End“ haben Mitsingqualität, sprich Hitpotenzial. Die Refrains sind eingängig und für den Hörer gut nachvollziehbar. Fast fühlt man sich an SISTERS OF MERCY anno 2004 mit einem Schuss HIM erinnert. Komisch. Hoffentlich geht’s nur mir so. Denn im Vergleich zu den Finnen sind die Deutschen zu eigenständig. Aber ähnlich wie SISTERS OF MERCY setzen LACRIMAS PROFUNDERE auf Abwechslung. Es sind nicht nur die Gitarren, die den Sänger auf einem elegischen Teppich tragen. Die dezenten Keyboard-Einlagen und auch mal eine Violine tun ihr Übriges, um aus „Ave End“ ein homogenes Werk zu machen. Allen voran der Titeltrack, der in so manchen auch Nicht-Diskos gespielt werden könnte. Werden könnte, wohl gemerkt. Wir wissen ja, dass dort nur Viva-Hit-Kacke angesagt ist.
Einziger Kritikpunkt an „Ave End“ ist die Produktion. Die ist eigentlich okay, aber für meinen Geschmack steht der Sänger zu weit im Vordergrund. Phasenweise übertönt das Organ die restlichen Mitstreiter an den Instrumenten.
Tracklist „Ave End“:
1. One Hope’s Evening
2. Ave End
3. To Bleed Or Not To Be
4. Sarah Lou
5. Amber Girl
6. Tstified
7. Astronautumn
8. Evade
9. Wake Down
10. Black
11. Come, Solitude
Gesamtspielzeit: 43:28
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