Mit „The Oncoming Storm“ hat man vor zwei Jahren noch Scharen von Metalcore-Anhänger begeistern können und sich gleichzeitig selbst die Messlatte für das Nachfolgealbum ziemlich hoch gelegt. Nun ist mit „III: In The Eyes Of Fire“ endlich das heiß ersehnte dritte Album der Amis in den Regalen und man kann es gleich vorweg nehmen: UNEARTH wissen mit ihrem aktuellen Longplayer zu überraschen.
Denn die Band hat den Absprung geschafft und kann sich, erfreut darüber oder nicht, außerhalb der Metalcore-Schublade positionieren (schon das Cover spricht mehr als 1.000 Worte). Gerade in Zeiten, wo jedes Label versucht ihre Bands in dieses Genre hineinzupressen ist das ein gewagter Schritt, wie ich finde. Von Anfang an wird zwar wie gewohnt Druck hinterm Kessel gemacht, doch überwiegen dieses Mal eindeutig die Metalzutaten bei diesem vorzüglichen Menü. Stakkatoriffs, groovende Passagen, aggressive Shouts, reichlich Breaks und Tempowechsel sowie vorzügliche Drumparts lassen dieses Werk zu keiner Sekunde eintönig oder uninteressant wirken. Bei „March Of The Mutes“ hat man sich sogar an ein an METALLICA erinnerndes Intro gewagt, und das Gitarrenduo Ken Susi und Buzz McGrath heizt einem quer durch die Bank mit ihren gelungenen Soli derart ein, dass die Haare nur so fliegen. Doch auch Freunde der Eisernen Jungfrau werden in Anbetracht der Klänge von „Sanctity Of Brothers“ oder „This Time Was Mine“ hellauf begeistern sein und sich in den handwerklich wirklich toll vorgetragenen Stücken verlieren.
Mag sein, dass das Album aufgrund der technischen Güte der neuen Stücke nicht mehr derart direkt reinknallt wie noch der Vorgänger. Dafür dürfte man noch in etlichen Jahren, dank einer gewissen Nachhaltigkeit der Songs, davon sprechen.
Tracklist „III: In The Eyes Of Fire“:
1. This Glorious Nightmare
2. Giles
3. March Of The Mutes
4. Sanctity Of Brothers
5. The Devil Has Risen
6. This Time Was Mine
7. Unstoppable
8. So It Goes
9. Impostors Kingdom
10. Bled Dry
11. Big Bear And The Hour Of Chaos
Gesamtspielzeit: 43:59
