ATROCITY - Werk 80 II
ATROCITY
Werk 80 II
(Death Metal)

 


Label: Napalm Records
Format: (Compilation)

Release: 2008


Die deutschen Recken von ATROCITY widmen sich wieder den Dingen, die sie allem Anschein nach am besten können – andere Songs covern. In Anbetracht der Tatsache, dass das 97er Album „Werk 80“ (auf dem ebenfalls schon 80er Jahre Hits verwurstet wurden) ihr bis dato größter Verkaufsschlager ist, darf man sich über solche, oder ähnliche Querschläger nicht wundern, und der Band wird es ohnehin egal sein solange die Verkaufszahlen stimmen. Anders als bei der letzten Zeitreise in die 80er, als man noch ziemlich metallisch und elektronisch zu Werke gegangen ist, hat man bei der Neuauflage auf die Unterstützung eines Orchesters und eines Chores gesetzt, was den Stücken eine gewisse Atmosphäre verleiht. Um mit dem Release gut klarkommen zu können, ist es sicherlich von Vorteil, wenn man schon mit den Originalen eine gewisse Verbundenheit verspürt und den Metal nicht von seiner all zu harten Seite liebt. Zu rasch könnte man ansonsten durch die popig orchestrale Ausrichtung glauben, dass man im falschen Film ist.

Als absolutes Highlight auf „Werk 80 II“ kristallisiert sich rasch der Opener „People Are People“ heraus, der durch den dezent eingesetzten Bombast und der relativ flotten Vortragsweise deutlich besser klingt als seine Vorlage. Auch „Hey Little Girl“ wirkt in der leicht metallischen Version deutlich hörbarer als die ICEHOUSE-Variante und die gefühlvolle Umsetzung von „Forever Young“ hat lediglich in der nicht gerade optimal harmonierenden stimmlichen Ausführung einen kleinen Schönheitsfleck abbekommen. Doch es gibt neben den eher unauffällig dahinplätschernden Stücken mit „Relax“ auch einen Griff ins Klo zu vermelden. Die „Verhärtung“ des FRANKIE GOES TO HOLLYWOOD Klassikers wirkt irgendwie lieblos ausgearbeitet, und man hat das Gefühl, dass ATROCITY dem Lied hier unbedingt einen metallischen Charakter einhauchen wollten, der an anderer Stelle wohl besser platziert gewesen wäre. Bleibt neben dem Hinweis, dass man dieses Album unbedingt vorher Probehören sollte, nur noch der nette Eyecatcher am Cover zu erwähnen, der in Person von Marilyn Manson’s Ex – Dita von Teese – eine äußerst sinnliche Erotik ausstrahlt.

Und ach ja, danke Napalm für die reizenden Voice-Overs, die einem „Enjoy listening to the new ATROCITY album…“ einsäuseln – der Hörgenuss dadurch ist wirklich umwerfend.

 

 


Tracklist „Werk 80 II“:
1. People Are People (Depeche Mode)
2. Smalltown Boy (Bronski Beat)
3. Relax (Frankie Goes To Hollywood)
4. Don’t You (Forget About Me) (Simple Minds)
5. The Sun Always Shines On Tv (A-Ha)
6. Hey Little Girl (Icehouse)
7. Fade To Grey (Visage)
8. Such A Shame (Talk Talk)
9. Keine Heimat (Ideal)
10. Here Comes The Rain Again (Eurythmics)
11. Forever Young (Alphaville)
Gesamtspielzeit: 46:24

 


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