Mastermind Philippe Giodana hatte es mit seiner Truppe FAIRYLAND nicht immer einfach. Trotz einigen sehr guten Alben, gab es immer wieder Probleme im Line-Up, was zu guter Letzt die Folge hatte, dass der Franzose plötzlich alleine da stand. Dies scheint ihm aber wohl ziemlich am Arsch vorbei zu gehen, denn Philippe macht nun auf eigene Faust weiter und das mit Gastmusikern, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann. Neben PATHSORAY Fronter Marco Sandron (PATHSORAY), der den Großteil der Vocals auf „Score To A New Beginning“ übernahm, gaben sich Musiker von HEAVENLY, KERION oder den REVOLTONS die Ehre. Als große Überraschung gibt es auch noch eine absolut starke Performance von unserem Tiroler Goldkehlchen Georg Neuhauser (SERENITY) zu hören.
Soweit so gut. Aber wie hört sich das Ganze nun an? In einem Wort – filmreif. FAIRYLAND baut immer noch auf episch-symphonischen Metal, bei dem aber auch gerne Mal das Gaspedal durchgedrückt wird. Das Album beginnt aber eher gemächlich, mit symphonischem Spannungsbogen, der JOHN WILLIAMS, („Star Wars OST“) oder HOWARD SHORE („Lord Of The Rings OST“) neidisch rüber schielen lassen kann. Abwechslungsreich und episch bleibt es auch beim folgenden „Across The Endless Sea Pt. III“, der mal schnell, mit Doublebass dahin fegt, dann wieder bedächtig mit schönen Keys träumen lässt und mit starken Gesangsleistungen der Protagonisten glänzt- ein richtiger Ohrenschmaus gleich zu Beginn. Durch die vielen Gesangsauftritte und dem opulenten Auftreten von FAIRYLAND, wird man stellenweise auch an AYREON’s letzte Glanztaten erinnert. „Assault On The Shore“ geht sofort ins Ohr und gilt als kleines Highlight, bei durchgehend hohem Niveau, was aber auch an Georgs Einlagen liegt, die leider viel zu selten auftauchen, da seine Stimme wirklich perfekt zum Sound passt.
Zwischendurch kommt immer wieder viel Spannung und Atmosphäre auf, was wieder als metallische Filmuntermalung gelten könnte. Philippe weiß, wie er seine Instrumente in Szene setzen muss und lässt auch bei dem großen Bombastfaktor, Bass und Gitarren nicht zu weit in den Hintergrund fallen, wenn auch die Soli großteils über die Tasten kommen. Natürlich darf bei so einem Soundtrack auch die Story nicht fehlen, so beendet FAIRYLAND das Kapitel von Osyrhia mit „Score To A New Beginning“ und bringt diese zu einem dramatischen Ende, in einer letzten Schlacht um das Reich der Elben, Trolle und weiteren Fabelwesen, und das Ganze ohne Kitsch oder gar aufgesetzt zu wirken. Jeder Song hat seine ganz speziellen Momente und weiß zu gefallen und auch zu überraschen!
Fraglich ist nur, ob sich durch die Gäste, den Arrangements, Chören und der Orchestration, das Material auch live präsentieren lässt. „Score To A New Beginning“ hat aber auf jeden Fall alles, was das Power Metal Herz braucht. Starke Hooklines, catchy Melodien, Spannung gepaart mit Dramatik, wobei auch die Heavyness nicht zu kurz kommt; und natürlich einen Reigen, sehr begabter Musiker. Somit kann ich FAIRYLAND’s Drittwerk jedem Power Metal und Fantasy Fan empfehlen – muss man gehört haben.
Tracklist „Score To A New Beginning“:
1. Opening Credits
2. Across The Endless Sea Pt. III
3. Assault On The Shore
4. Master Of The Waves
5. A Soldier’s Letter
6. Godsent
7. At The Gates Of Morken
8. Rise Of The Giants
9. Score To A New Beginning
10. End Credits
Gesamtspielzeit: 49:47