THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Option Paralysis
THE DILLINGER ESCAPE PLAN
Option Paralysis
(Mathcore)

 


Label: Season Of Mist
Format: (LP)

Release: 2010


Nun ist es da, das vierte Album von den Granden des Mathcore. Schon im Vorfeld wurde ob des Inhalts der neuen LP heftigst diskutiert; Würden sie den etwas eingängigeren Weg des Vorgängeralbums „Ire Works“ beibehalten, blüht gar der große Ausverkauf? Die Antworten lauten: Ein eindeutiges Ja und ein definitives Nein!

Im Gegensatz zu den letzten Platten, die sofort einmal klarstellten wo der Hammer hängt, beginnt „Option Paralysis“ mit einem verhaltenen Gitarren-Intro. Welches den Hörer aber nur knappe 13 Sekunden in einer trügerischen Sicherheit schaukelt um dann alle Zweifel mit einem brutalen Einstieg der Marke „Fix Your Face“ auszuräumen. Soweit scheint alles beim Alten zu sein. Doch nach gut zwei Minuten, wird das Tempo aufeinmal deutlich gedrosselt, Greg Puciato wechselt von fiesen Gebell zu einem cleanen Gesangspart, um wenig später wieder wie ein Höllenhund zu keifen. Schon eben jenes „Farewell, Mona Lisa“ ist repräsentativ für den Großteil des neuen THE DILLINGER ESCAPE PLAN Albums, so haben es die Herren aus New Jersey geschafft, alle ihre Stärken in einen Song zu packen. Sie schaffen das Kunststück, brutalen Mathcore mit Grindcore-Anleihen, Jazz sowie Klavierparts mit Alternativrock der Marke FAITH NO MORE, am Zenit deren Schaffenszeit, unter einen Hut zu bringen. Doch werden diese Versatzstücke nicht einfach aneinander gereiht, sondern zu einem homogenen Ganzen verschmolzen. Standen bei „Ire Works“ knüppelharte Songs wie „Lurch“ noch neben Songs mit gemäßigteren Alternativ-Sound wie „Milk Lizard“, sind diese nun in der Sphäre eines Songs vereeint.

Doch nicht alles ist neu im Hause THE DILLINGER ESCAPE PLAN, so werden bei „Good Neighbour“ und „Crystal Morning“ , wie zu „Miss Machine“-Zeiten keine Gefangenen gemacht und der geneigte DILLINGER-Hörer bekommt seinen ersehnten Gehirnfick. In dem von Pianoklängen getragendem „Widower“ schlägt das Quintett erstmals wirklich leise Töne an und auch Vocalist Greg Puciato verblüfft ein weiteres mal mit seiner stimmlichen Vielfalt. Diese Ruhe erweist sich aber erneut als die vor dem Sturm, der in Form eines an „Calculating Infinity“ gemahnenden Riffgewitters zur Hälfte der Song Spielzeit aus den Boxen hervorprescht.

THE DILLINGER ESCAPE PLAN mögen vielleicht eingängiger werden, aber dennoch fordern sie die volle Aufmerksamkeit und Hingabe des Hörers, andernfalls erschließt sich einem „Option Paralysis“ wohl nie oder nur unvollständig. Somit werden sie wohl auch nie eine wirklich große Hörerschaft für sich gewinnen können, aber dies ist mit Sicherheit auch nicht die Intention der Jungs um Band-Mastermind Ben Weinmann.

Summa summarum eine Tour de Force, deren Strapazen aber durchaus belohnt werden. Eine facettenreiche anspruchsvolle Platte, wie von den Herren gewohnt, auf extrem hohen Niveau.


Tracklist „Option Paralysis“:
1. Farewell, Mona Lisa
2. Good Neighbor
3. Gold Teeth On A Bum
4. Crystal Morning
5. Endless Endings
6. Widower
7. Room Full Of Eyes
8. Chinese Whispers
9. I Wouldn´t If You Didn´t
10. Parasitic Twins
Gesamtspielzeit: 41:40


www.thedillingerescapeplan.com

 

THE DILLINGER ESCAPE PLAN - Option Paralysis
THE DILLINGER ESCAPE PLAN – Option Paralysis
LineUp:
Greg Puciato
Ben Weinman
Jeff Tuttle
Billy Rymer
Liam Wilson
9.5
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