EMERGENCY GATE - The Nemesis Construct

Eigentlich als Power Metal Combo gegründet (und das bereits 1995) entwickelte sich die Band dank einiger Besetzungswechsel zur modernen Death Metal Band, die den schwedischen Kollegen von SOILWORK, IN FLAMES und Co. gehörig Konkurrenz machen könnte. Die deutschen verbinden nämlich mühelos die technische Raffinesse dieser Combo und deren Spritzigkeit und jugendlichen Elan der Anfangstage dieses Genres.

Gerade durch den schnell wechselnden Gesang von Matthias Kupka (kurz bei SUIDAKRA) erinnert man sich oftmals an SOILWORKs Glanztaten. Aber auch das knackige und flinke Riffing könnte aus Schweden stammen. Auch wenn EMERGENCY GATE verstärkt auf eingängige Melodiebögen, melodische Leads und einprägsame Refrains setzt, wird, wie schon der Opener „Alternative Dead End“ zeigt, auch immer sorgfältig darauf geachtet, dass der Härtegrad ein gewisses Niveau behält. Einen wichtigen Part im Sound der deutschen Truppe spielen auch die fast allgegenwärtigen Synthies, die vielleicht nicht jedem gefallen werden, aber durchaus ihre Berechtigung haben. Diese machen den Sound nämlich innovativ und abwechslungsreich.

Ein gutes Beispiel für die Kombination aus Härte und Gefühl ist unter anderem „Dark Side Of The Sun“, das in der Strophe mit derben Shouts von Matthias daher kommt und im Refrain dann durch einen einprägsamen Chorus und durch das Mitwirken von Tom Englund (EVERGREY) zu einem Highlight des Albums mutiert. Aber auch das brutalere „Story Of A Psychopath“ geht schnell ins Ohr und will dort nur wieder schwer raus. Einen wirklich schwachen Song sucht man aber eh vergebens, weshalb man eigentlich keine speziellen Anspieltipps nennen braucht.

Somit sollten alle Freunde der Göteborg-Schule, die auf Melodien stehen und auch nichts gegen Synthies einzuwenden haben, ihre helle Freude mit „The Nemesis Construct“ haben.