Warmaster
(Heavy Metal | Power Metal)
Label: Steel Cartel
Format: (LP)
Release: 2013
Da bekommt man aber mächtig was um die Ohren geballert. Quietschende, krächzende, sägende Gitarren, drückender Bass, alles in Schutt und Asche legende Drums und ein kreischender Sänger, der klingt wie ein extrem angepisster Rob Halford – das sind DEATH DEALER, und noch viel mehr. Denn DEATH DEALER sind eine sogenannte Supercombo, bestehend aus den Ex-MANOWAR Musikern Rhino und Ross The Boss, die hier zum Glück absolut nicht nach ihren ehemaligen Mitstreitern tönen. Grund dafür ist sicher auch ihr Frontmann. Frontkreischer Sean Peck (CAGE) gibt dem Ganzen seine ganz eigene Note, während Stu Marshall (DUNGEON, EMPIRES OF EDEN) und Mike Davis (HALFORD, LIZZY BORDEN) sicher auch das eine oder andere Wort mitzureden haben.
Wie Sean Peck betont, handelt es sich bei DEATH DEALER um eine ernst zu nehmende Band, die uns noch länger begleiten wird und auf keinen Fall als Projekt gesehen werden soll. Alle Musiker, die sich nebenbei schon seit längerer Zeit kennen, nehmen diese Band absolut ernst, und das hört man. Wie schon erwähnt, kann man das sehr aggressive Material keineswegs mit MANOWAR, DUNGEON oder HALFORD vergleichen, wobei man mit CAGE als Anhaltspunkt dann der Sache schon näher kommt. Der Opener „Death Dealer“ gibt von der ersten Sekunde an Vollstoff und lässt den Hörer überhaupt nicht verschnaufen. Der Sound ist rau, ruppig und scheppert an manchen Ecken, aber das auf professionellem Niveau, hier ist nämlich alles so gewollt und das passt auch zu der Band. Eine Spur Eingängigkeit, ein toller Chorus und coole Soli sind das Sahnehäubchen dieser Komposition. Im Anschluss ist „Never To Kneel“ ein gutes Stück hymnischer und lässt den traditionellen US-Metal aufleben, während „Warmaster“ das Tempo des Openers nochmal toppt. Rhino schlägt drei Mal so schnell in die Kesseln als er es bei den True Metallern jemals gedurft hätte, die Riffs rattern nur so aus den Boxen und Sean kreischt sich in Trance. Auch wenn er hier und da versucht etwas von den Kreischgesängen herunter zu kommen, wie bei der Halbballade „Children Of Flames“ oder dem Double-Bass Monster “The Devils Mile“, so kann sein Organ dann doch über die ganze Distanz des Albums etwas anstrengend werden.
DEATH DEALER halten sich aber nicht nur an die Genre-Regeln und Klischees, sondern überraschen auch hier und da, wie bei „Curse Of The Heretic“, bei dem es ein sehr atmosphärisches Zwischenspiel gibt, das auf ein Konzept hinweisen könnte. „Hammer Down“ wird seinem Namen gerecht und ist ein echter Heavy Metal Kracher zum Mitsingen und Headbangen. Lyrisch gesehen, dürfte es, wie erwähnt, ein Konzept geben, das sich um Krieg und Schlachten im Science-Fiction Thema drehen soll. Das Artwork lässt auf das Rollenspiel „Warhammer 40k“ schließen, das ist aber nur eine Vermutung, die sich im Interview vielleicht bewahrheiten wird.
DEATH DEALER werden dem Titel Supergroup absolut gerecht. Was sie auf „Warmaster“ geleistet haben schreit absolut nach Live-Auftritten und tritt mächtig in den Arsch. DEATH DEALER könnten das nächste große Ding werden. Prädikat: Sehr geil!
Tracklist „Warmaster“:
1. Death Dealer
2. Never To Kneel
3. Warmaster
4. Children Of Flames
5. Curse Of The Heretic
6. Hammer Down
7. The Devils Mile
8. Liberty Or Death
9. Heads Spikes Walls
10. Wraiths On The Wind
Gesamtspielzeit: 50:27