Perils Of The Deep Blue
(Symphonic Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 28.06.2013
Seitdem sich SIRENIA Mastermind Morten Veland die hübsche Ailyn an Bord geholt hat, ging es eine gute Spur weiter bergauf mit den Norwegern, doch auch musikalisch bewegte man sich vor allem mit „The Enigma Of Life“ immer weiter in Richtung kommerziellere Sounds. Gut, dass man nun auf „Perils Of The Deep Blue“ dahingehend etwas die Handbremse zieht und ein bombastisches, sowie heftiges Symphonic Metal Feuerwerk zündet.
Das Intro, in dem man das Meer rauschen hört und einige Keyboard-Spielereien passieren, ist noch denkbar unspektakulär, doch merkt man eine dezente Steigerung, die in dem Bombast-Mammutwerk „Sevend Windows Weep“ gipfelt. Heftige Riffs, bombastische Arrangements und ein growlender Morten grüßen in der ersten Minute, bis dann Goldkehle Ailyn einsetzt, die mit ihrem süßen aber kraftvollen Organ perfekt mit der heftigen Musik harmoniert. Drummer Jonathan Perez gibt hier die Vorstellung seines Lebens und hämmert in die Kesseln, was das Zeug hergibt. Sollten SIRENIA das auch live so transportieren können, dann Hut ab. Intensiv, fett und trotzdem wunderschön präsentiert sich dieser 7-Minüter mit vielen Facetten und Höhepunkten. So kann es gerne weitergehen.
Die Norweger drosseln das Tempo zwar etwas, doch „My Destiny Coming To Pass“ tönt nicht weniger fett und spannend. Eingängiger ist der Song wohlan, doch tönt dieser dynamisch und mit coolem Drive. Die perfekte Single sozusagen. Da nur zwei der Stücke unter fünf Minuten bleiben, ist auch logisch, dass sich SIRENIA wieder eine gute Spur progressiver zeigen, was dem Album sehr gut steht. „Ditt Endelik“, der erste von zwei Tracks, der komplett auf Norwegisch vorgetragen wird, lebt von Mortens cleanen Gesängen und leicht poppigen Keyboardmelodien, die aber nicht aufdringlich wirken. Ailyn muss hier bis auf ein paar Backings fast komplett aussetzen, was dem Album, das sowieso schon recht abwechslungsreich ausgefallen ist, noch etwas mehr Würze verleiht. „Cold Caress“ ist dafür wieder ein heftiger Banger der typischen Sorte, der eine gute Portion Melodramatik ausstrahlt. “Darkling“ wird seinem Namen gerecht und zeigt sich als düsterer, schwer verdaulicher Stampfer mit vielen Growls. Das moderne „Decadence“ hingegen ist positiver ausgefallen und mit vielen Synthies durchsetzt.
Auch wenn „Perils Of The Deep Blue“ zehn Songs zu bieten hat, die allesamt auf höchstem Niveau rangieren, so möchte ich noch das facettenreiche „Profund Scars“ und den epischen 12-Minüter „Stille Kom Doden“ erwähnen, zum Probehören lohnt sich aber jeder andere Song auch, denn Morten und seine Truppe haben hier ihr wahrscheinlich nicht ihr bestes, aber sicher das reifste Werk der Bandgeschichte, abgeliefert. Für Genrefans ein absolutes Muss. Vergleiche mit Kollegen aus Holland und Finnland braucht man außerdem dieses Mal absolut nicht zu ziehen.
Tracklist „Perils Of The Deep Blue“:
1. Ducere Me In Lucem
2. Seven Widows Weep
3. My Destiny Coming To Pass
4. Ditt Endelikt
5. Cold Caress
6. Darkling
7. Decadence
8. Stille Kom Doden
9. The Funreal March
10. Profound Scars
11. A Blizzard Is Coming
Gesamtspielzeit: 67:15