Ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich die Karriere der Oberösterreicher CONSPIRACY nicht wirklich mitverfolgt habe, aber wenn ich mir vorliegende EP so anhöre, fühle ich mich sofort ein paar Jahre zurückversetzt, werde aber sofort an SLAVESON und SARCASTIC MURDER erinnert, auch wenn man heutzutage handwerklich um einiges solider und routinierter zu Werke geht und es nicht mehr ganz so Old-School-mäßig rumpelt wie früher.
Auf „Voices From The Grave“ erwarten den Hörer vier Songs die im Midtempo Death/Thrash-Bereich zu Hause sind. Auf schnelle Passagen oder gar Blastbeats wurde weitgehend verzichtet, was dem Spiel von Drummer Schicki doch eher zu Gute kommt, da die powervollen, wuchtigen, eingängigen und mittelschnellen Elemente schon immer seine starke Seite waren und er sich hier viermal so richtig ausleben kann.
Der Opener und Titeltrack weiß vor allem durch seine Mischung aus Eingängigkeit und Agression zu überzeugen. Ein wirklich gut gemachter Death/Thrash Hammer der den perfekten Einstieg in die EP bietet.
„Cross Contamination“, der meiner Meinung nach beste der vier Songs erinnert anfänglich stark an GRIP INC. und besitzt auch einen leichten SLAYER Touch, bevor man sich wieder in gewohnte Gefilde begibt, aber durch geschickt eingestreute Tempiwechsel den Song spannend und abwechslungsreich gestaltet.
„Tool Of Demise“ präsentiert sich wieder etwas flotter, weist aber einige langsam, schleppende Passagen auf, die schon fast in Richtung Hardcore abdriften. Ein nicht wirklich schlecht gemachter Song, der aber trotzdem nicht so richtig zünden will.
Das abschließende „Confined In Despair“ wäre eine wirklich coole Thrashgranate mit ziemlichen Death Touch, wenn nicht das absolut nervende Black Metal Gekeife wäre. Wenn man den Gesang weglässt, erinnert der Song stark an späte SARCASTIC MURDER. Sehr flott und straight und absolut kompromisslos. Leute, nehmt den Gesang noch mal auf und ihr habt eine absolute Hammernummer.
Im Großen und Ganzen ist „Voices From The Grave“ eine gut gemachte EP die zwar das Potential der Band zeigt, aber leider auch ihre Schwachstellen. Wenn man allerdings an diesen arbeitet, könnte das nächste Album wirklich gut werden.
Tracklist „Voices From The Grave“:
1. Voices From The Grave
2. Cross Contamination
3. Tool Of Demise
4. Confined In Despair
Gesamtspielzeit: 15:20
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