SINBREED sind nicht nur eine wirklich starke Teutonen-Speed-Stahl Band, sondern haben auch so manch prominenten Musiker in ihren Reihen versteckt. Trotzdem veröffentlicht die Band ohne großes Namedropping dieses starke Stück Power Metal namens „Shadows“. Dabei handelt es sich um das zweite Werk des BLIND GUARDIAN Schlagwerkers Frederik Ehmke, der sich hier gemeinsam mit Flo Laurin und Alexander Schulz austoben. Einst hatte man auch noch Morten Sandagar (PRETTY MAIDS, Ex-MERCENARY) und Thomas Rettke (REDKEY, Ex-HEAVEN´s GATE) in den eigenen Reihen, doch da das Debüt „When Worlds Collide“ bereits vier Jahre zurück liegt und sich bei so Supergroups gerne mal was tut, verzichtet man heute auf einen Keyboarder und rekrutierte als Fronter niemand geringeres als Herbie Langhans (SEVENTH AVENUE). Außerdem adoptierte Frederik einfach mal seinen BG-Kollegen Marcus Siepen für die Gitarre.
SINBREED fackeln nicht lange herum und servieren astreinen Power Metal mit viel Speed und Spielspaß. Das Material ist äußerst heavy, verzichtet aber nicht auf eingängige Melodien, die aber nie zu aufdringlich sind und ihr Ziel beim Hörer absolut nicht verfehlen. So sind die Refrains auch sehr hymnisch, teils pathetisch ausgefallen und gehen schnell ins Ohr. Songs wie das furiose „Bleed“ mit hymnischen Chorus oder „Shadows“ zeigen sofort, dass man es hier mit alten Hasen zu tun hat, die wissen worauf sie achten müssen. Dass Riffing ist knackig, die Drums erzeugen mächtig und präzise Druck, der Bass wummert wuchtig aus den Boxen und Herbie weiß seine raue Stimme richtig einzusetzen. Dabei versuchen die Protagonisten bewusst und erfolgreich nicht nach ihren eigentlichen oder vorherigen Combos zu klingen und tönen somit sehr eigenständig. Und das obwohl man das Rad hier wahrlich nicht neu erfindet, sondern einfach deutschen Heavy/Power/Speed Metal irgendwo zwischen ACCEPT, MYSTIC PROPHECY, IRON SAVIOR oder REBELLION präsentiert. Verschnaufpausen gönnen einem SINBREED dabei nur selten, denn auch die Doublebass Granate „Call To Arms“, das dynamische „Leaving The Road“ und auch das bedrohlich anmutende „Black Death“ geben trotz ganz eigenem Charme mächtig Gas. Balladen und dergleichen sucht man dann auch vergebens, denn nur das überlange „Broken Wings“ bietet den einen oder anderen ruhigeren Moment und ausnahmsweise auch ein paar BLIND GUARDIAN Leads und Chöre. Das aber auf höchstem Niveau.
SINBREED sind eine ernst zu nehmende Band, die hoffentlich auch mehr auf Tour kommt und nicht wieder vier Jahre auf ein neues Album warten lässt, denn „Shadows“ überzeugt auf ganzer Linie und sollte für Fans des deutschen Heavy Metal absolut begeistern.
Tracklist „Shadows“:
1. Bleed
2. Shadows
3. Call To Arms
4. Reborn
5. Leaving The Road
6. Far Too Long
7. Black Death
8. Standing Tall
9. London Moon
10. Broken Wings
Gesamtspielzeit: 50:15
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