Mehr als vier Jahre mussten sich Fans von MAGIC KINGDOM auf den Nachfolger des Doppelalbums „Symphony Of War“ (inklusive „Metallic Tragedy – Chapter 2: The Holy Pentalogy“) gedulden. Doch gleich eine gute Nachricht: Bandboss Dushan Petrossi hat bereits versprochen, dass er trotz seinen anderen Aktivitäten bei IRON MASK und ARMS OF WAR die Abstände kürzer halten möchte. Und die nächste gleich direkt von mir; für Fans der Band hat sich das Warten absolut gewohnt. Dabei hat sich im Hintergrund etwas getan bei MAGIC KINGDOM, und da erreicht euch nun eine traurige Nachricht, denn Stimmwunder Olaf Hayer (SYMPHONITY, DIONYSUS, LUCA TURILLI) ist (ebenso wie Philippe Giordana und Freddy Orscheid) nicht mehr Teil der Band. Da sowieso Petrossi alle Fäden in der Hand hat, machte mir nur der Sängerposten Sorgen, doch mit den von ADAGIO bekannten Ersatz Christian Palin aus Uruquay ist im Hause der Belgier noch alles in bester Ordnung.
Nach kurzem Intro, das sowohl typisch mittelalterlich klingt als auch erste neoklassische Anzeichen ins sich verbirgt, stürmt man mit vollem Elan in das 7-minütige Epos „Guardian Angels“ rein. Fast zwei Minuten topt sich die Band im UpTempo mit genialen Leads und Melodien aus, ehe Christian anfangs noch zögerlich, aber bald aus voller Brust sein Können zum Besten gibt. Er unterscheidet sich zwar erheblich von Olaf und erinnert mich teilweise an Nils Patrik Johansson (CIVIL WAR, ASTRAL DOORS, SPACE ODYSSEY), aber auch an DREAMTALE´s Erkki Seppänen, schafft es aber dennoch seinen Spirit aufrecht zu erhalten und fügt sich somit wunderbar in den Sound von MAGIC KINGDOM. Anstatt die ganzen sieben Minuten Vollgas zu geben, lässt es sich Dushan natürlich nicht nehmen, so manch virtuoses Solo einzubauen und hält den Song durchgehend spannend. Auch wenn kaum ein Song unter fünf Minuten läuft, so ist „Savage Requiem“ deutlich zugänglicher als seine Vorgänger. Das aggressiv-flotte Doublebass-Monster „Rivals Forever“ oder der verdammt düster und leicht orientalisch tönende Titeltrack gehen sofort ins Ohr, regen zum Mitsingen an und wiederholen der Refrain relativ oft. Apropos düster, MAGIC KINGDOM bewahren zwar diesen fröhlichen Unterton, gehen aber oftmals viel bösartiger zu Werke, so ist „Full Moon“ fast als hinterhältig zu bezeichnen und „Four Demon Kings Of Shadowland“ walzt bedrohlich und intensiv nach vorne, während die galoppierende Power Metal-Hymne „Ship Of Ghosts“, die an die bereits erwähnten DREAMTALE erinnert und das Highspeed-Monster „Battlefield Magic“ happy wie eh und je richtig Spaß machen.
Somit können Fans von MAGIC KINGDOM, aber auch Genrekollegen wie LUCA TURILLI, oder RHAPSODY, beruhigt ihren neo-klassischen Speed-Bombast mit viel Power genießen. „Savage Requiem“ erfüllt alle Erwartungen an die Band, kommt aber etwas direkter und erdiger daher als seine Vorgänger, was definitiv nichts schlechtes bedeuten mag.
Tracklist „Savage Requiem“:
1. In Umbra Mea
2. Guardian Angels
3. Rivals Forever
4. Full Moon Sacrifice
5. Ship Of Ghosts
6. Savage Requiem
7. Four Demon Kings Of Shadowlands
8. With Fire And Sword
9. Dragon Princess
10. Battlefield Magic
Gesamtspielzeit: –
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