Ganze 19 Jahre sind seit dem letzten MORGOTH Werk vergangen. Da sich die Deather 1998 offiziell auflösten und erst 2011 wieder zusammenfanden, mag das verschmerzbar sein und Fans freuen, dass sie überhaupt nochmal ein Album der Old-Schooler in Händen halten dürfen. Wie erwähnt wüten die Herren seit 2011 wieder auf den Festivalbühnen unserer Erde, doch als man kürzlich den Rauswurf von Gründungsmitglied und Frontgurgler Marc Grewe bekannt gab, war das sicherlich ein Schock für so manch Fan.
Mit Carsten „Jagger“ Jäger, bekannt durch sein Schaffen bei DISBELIEF, wurde schnell Ersatz gefunden und es muss jeder Skeptiker zugeben, dass der Mann seine Arbeit verdammt gut macht. Zwar geht er bei MORGOTHs „Ungod“ nicht so aus sich heraus wie bei den alten Werken seiner anderen Band, doch den Raum lässt ihm die Instrumentalfraktion auf den elf neuen Tracks auch gar nicht. Vornehmlich im MidTempo-Bereich walzen sich die Herren kompromisslos und stur durch die Songs, bieten keine Überraschungen oder Neues, sondern besinnen sich auf die guten alten 90er-Death Metal-Zeiten mit dezent eingestreuten Melodien und subtiler Brachialität. Die Ankündigung „Ungod“ irgendwo zwischen den Werken „Crused“ und „Odium“ anzusiedeln wurde erfüllt und sollte Feinde vom letzten Release „Feel Sorry For The Fanatic“ absolut entschädigen. Womöglich mag es an der Erwartung liegen, doch „Ungod“ schafft es zwar auf Anhieb zu gefallen, jedoch auch nach vielen Durchläufen nicht vollends zu begeistern. Bei bestem Sound und mehr als soliden Songs ist dem Werk aber durchaus eine Daseinsberechtigung zu attestieren, was zur Folge hat, dass sich die Songs mühelos in das Live-Set der Veteranen integrieren werden.
Recht viel mehr braucht man zu den neun Songs plus zwei Instrumental-Tracks auf „Ungod“ nicht sagen. Fans werden es mögen und sich freuen, dass es endlich neues Futter gibt, zu hoch dürfen die Erwartungen trotz fast zwei Dekaden dann aber doch nicht gesteckt werden. Ich freue mich jedenfalls auf die Live-Umsetzung und einen Nachfolger, der auf jeden Fall etwas früher das Licht der Welt erblicken darf.
Tracklist „Ungod“:
1. House Of Blood
2. Voice Of Slumber
3. Snakestate
4. Black Enemy
5. Descent Into Hell
6. Ungod
7. Nemesis
8. God Is Evil
9. Traitor
10. Prison In Flesh
11. The Dark Sleep
Gesamtspielzeit: 46:29
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