LORDI - Monstereophonic (Theaterror Vs. Demonarchy)
LORDI
Monstereophonic (Theaterror Vs. Demonarchy)
(Heavy Metal | Hard Rock)

 


Label: AFM Records
Format: (LP)

Release: 2016


Die einstigen großen Tage oder gewisse Heldentaten wie der Gewinn des Song Contests im Jahre 2006 sind längst passé, von den fünf Minuten Ruhm ist nicht mehr so viel übrig der wohl bekanntesten finnischen Band. Genau, die Rede ist von den Monstern von LORDI, die Hallen füllten und sich nun mit kleineren Locations wie die Spinnerei in Traun begnügen müssen. Doch Bandkopf Tomi „Mr. Lordi“ Putaansuu kann nur wenig erschüttern und so wird eifrig weiter gewerkt. Studioalbum Nummer 8 mit dem netten Titel „Monstereophonic (Theaterror vs. Demonarchy)“ soll die Nordländer wieder zu alter Stärke führen.

Nach kurzem gesprochenen Horror-Intro eröffnet „Let’s Go Slaughter He-Man (I Wanne Be The Beast-Man In The Masters Of The Universe)(genialer Name) den musikalischen Reign ganz ordentlich. Sich durch das ganze Album ziehender 80er Jahre Synthy Sound von Hella am Keyboard sorgt für einen netten AHA-Effekt. Eingängiger Rocker, der sofort hängen bleibt mit klaren Gesang und dem ein oder anderen netten Riff von Jussi „Amen“ Sydänmaa. Der wohl stärkste Track und ein gelungener Einstand. Nach dem ersten positiven Eindruck kommt schon der erste negative, den der als Singleauskopplung gewählte Titel „Hug You Hardcore“ mit passendem Splatter Folter Video nervt gewaltig. Gesanglich gar nicht so schlecht bauen die Monster hier ein Gitarrengezupfe ein, das sich den ganzen Song hindurch alle paar Sekunden wiederhold und so für Kopfschmerzen sorgt. Sorry geht gar nicht.

Doch das Niveau steigt wieder, wir sind musikalisch erneut in der Zeit von Mac Gyver und Knight Rider angekommen. „Down With The Devil“ bleibt gut hängen und hat den typischen LORDI Refrain, der zum Mitsingen verführt. Lyrische Meisterwerke sind die Texte der Band wahrlich nicht, doch das wird hier nicht erwartet, sondern Zombies, der Teufel, Dämonen oder gewaltiger Blutverlust werden besungen. Beispiele gefällig?: „Down With The Devil“, das vorhin erwähnte „Hug You Hardcore“ oder das ganz nette fast schwermütige an SAVATAGE erinnernde „Mary Is Dead“ sind übliche Grusel-Schocker.

LORDI füllen ihr Werk mit 14 Songs von denen viele einfach nur so dahin dümpeln und schnell vergessen sind. Es finden sich ein paar ganz nette Liedchen auf der CD, doch wie bei „Sick Flick“ denkt man sich, hat man ja alles schon mal wo besser gehört und wem diese nervige Kuhglocke darin eingefallen ist würde ich auch gerne wissen. Nach sechs Songs wird das Album beendet und ein erneutes Intro leitet Teil 2 ein, der mehr Power den Hard Rock ist und die Qualität steigt. „Demonarchy“ gibt ordentlich Gas, ehe „The Unholy Gathering“ noch einmal das Gaspedal etwas mehr durchdrückt. Cooler Mittelteil, den man so nicht von den Finnen gewohnt ist. Man orientiert sich an den Anfangstagen der Bandhistorie und die sind wahrlich progressiver und härter.

Am Gesang liegt es nicht, dass dieses Werk nicht voll überzeugen kann, denn Tomi Putaansuu gibt sein Bestes und variiert seine Stimmlage immer wieder und das kannte ich bisher so noch nicht von ihm. „The Unholy Gathering“ wäre hier das beste Beispiel, denn das Obermonster durfte anscheinend bei einem gewissen Rob Halford in Lehre gegangen sein. Also für Abwechslung ist jedenfalls gesorgt. Wer noch offen für weitere Überraschungen ist, der möge sich „And The Zombie Says“ zu Gemüte führen. Eine Minute Gitarren-Geschredder vom Feinsten ehe der Gesang einsetzt. Langsamerer Mittelteil dann erneut ein Rifffeuerwerk, das auf einen losgelassen wird. Ein Anspieltipp der LORDI in einer ungewohnten Vielfältigkeit zeigt!

Resümee: Schwer zu sagen, LORDI schaffen es definitiv zu überraschen, zwar findet sich nicht der Mega-Burner auf dem Album, doch der Aha-Effekt macht ein paar Aussetzer definitiv wieder gut. Die Finnen sind noch ein gutes Stück weg vom Rock-Olymp, doch ein paar Treppchen wurden erklommen und ich hoffe live nicht nur die Standartkost serviert zu bekommen.

 


Tracklist „Monstereophonic (Theaterror Vs. Demonarchy)“:
1. Scg8: One Message Waiting
2. Let’s Go Slaughter He-Man (I Wanna Be The Beast-Man In The Masters Of The Universe)
3. Hug You Hardcore
4. Down With The Devil
5. Mary Is Dead
6. Sick Flick
7. None For One
8. SCG VIII: Opening Scene
9. Demonarchy
10. The Unholy Gathering
11. Heaven Sent Hell On Earth
12. And The Zombie Says
13. Break Of Dawn
14. The Night The Monsters Died
Gesamtspielzeit: 48:09


www.lordi.fi

 

REVIEW-VORLAGE [BANDNAME - Albumtitel]
LORDI – Monstereophonic (Theaterror Vs. Demonarchy)
6.5
Share on: