KORN - The Serenity Of Suffering
KORN
The Serenity Of Suffering
(New Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 21.10.2016


„Digging deep inside of me
Getting past this agony
I can’t seem to get away
Another day rotting in vain!“Rotting In Vain

Kann man ein Genre, das es nun seit bald 25 Jahren gibt, immer noch als „New“ bezeichnen? KORN starteten diesen polarisierenden Stil, machten ihn groß und überlebten ihn mühelos, was man von unzähligen Nachahmungstätern nicht behaupten kann. Zwar spaltete man immer mal wieder die eigene Fangemeinde – einmal mit groben Kurskorrekturen („Untouchables“), dann wieder mit einem wagemutigen Drum´n´Bass Experiment („The Path Of Totality“), doch KORN schlugen noch jedes Mal in den Charts ein und füllten Stadien und Festivals. Nun steht mit „The Serenity Of Suffering“ das zwölfte Album der Ausnahmeerscheinung in den Startlöchern, das womöglich die alten und neuen Fans endgültig vereinen könnte.

Nach dem erwähnten „The Path Of Totality“ kam mit „The Paradigm Shift“ ein wieder traditionelleres KORN Album auf den Markt. Trotz enormer Eingängigkeit und einigen cheesy Refrains, konnte man einen klaren Trend Richtung 90er spüren und genau diesen nutzen Jonathan Davis, der zurückgekehrte Brian „Head“ Welch und die weiteren Körner aus, um weiter an der Spitze der Karriereleiter zu bleiben.

Schon der Opener „Insane“ tönt nach kurzer Ruhephase klassischer denn je. Unglaublicher Groove, typische KORN-Elemente und ein Jonathan Davis in Bestform begrüßen uns, ehe man zwischen treibendem Refrain und wütendem Vers abwechselt. „Rotting In Vain“ schlägt in eine ähnliche Kerbe und bringt uns einen Wutanfall von Davis, der stark an den aus „Freak On A Leash“ erinnert mit. Neben dem typischen KORN-Groove darf natürlich auch die dezent gehaltene DJ-Arbeit sowie manch Synthie nicht fehlen. Zündete der Vorgänger dank Orhwürmer wie dem umstrittenen „Never Never“ oder „Prey For Me“, benötigt das zwölfte Werk doch ein paar mehr Durchläufe, um sich komplett zu entfalten.

KORN treten aber nicht nur ihre bekannten Pfade aus, sondern trauen sich auch neue Wege zu gehen. Die Keyboard-geschwängerte, melancholische Powerballade „Black Is The Soul“ funktioniert wunderbar und das vorab veröffentlichte „A Different World“ mit genialem Gastbeitrag von Corey Taylor (SLIPKNOT, STONE SOUR) und enormem Spannungsbogen geht vor allem in den ruhigen Momenten schnell unter die Haut. Aber auch „The Hating“ darf nicht unerwähnt bleiben, zumal das Groove-Monster auch noch mit einem intensiven Text auftrumpfen kann und erneut in den 90ern schwelgt. Etwas mehr Nu Metal darf es dank Sprechgesang im dramatisch angehauchten „Take Me“ sein. „Baby“ sollte zudem der nächste Live-Mitsinghit werden und „Calling Me Too Soon“ überzeugt zum Schluss nochmal mit verträumtem und schnell im Ohr bleibenden Refrain zu dem sich wieder diese schizophrenen Wutausbrüche gesellen.

Auch wenn man in der zweiten Hälfte des Albums das Niveau nicht komplett halten kann und der durchschnittliche Härtegrad etwas größer hätte sein könne, liefern KORN mit „The Serenity Of Suffering“ eigentlich den perfekten Nachfolger zu „The Paradigm Shift“ ab. Man verbindet mühelos neue, moderne und eingängige Elemente mit der alten Aggression und den so von der Band geliebten Groove, die natürlich durch Fieldy´s einzigartiges Spiel geprägt sind. Ob Head nun die Rückkehr des verlorenen Gitarristen den dritten Frühling bei KORN auslöste ist als Außenstehender schwer zu sagen, doch Fakt ist, dass KORN auch fast 25 Jahre später dank stetiger Weiterentwicklung und Konsequenz zu den ganz Großen der Szene gehören, was man mit dem zwölften Output definitiv untermauert. Sowohl Fans der ersten Stunde als auch die neuere Generation sollten hier zumindest einmal reinhören oder sich wenigstens am genialen Artwork erfreuen.


Tracklist „The Serenity Of Suffering“:
1. Insane
2. Rotting In Vain
3. Black Is The Soul
4. The Hating
5. A Different World
6. Take Me
7. Everything Falls Apart
8. Die Yet Another Night
9. When You´re Not There
10. Next In Line
11. Please Come For Me
12. Baby
13. Calling Me Too Soon
Gesamtspielzeit: 48:20


www.korn.com

KORN - The Nothing
KORN – The Serenity Of Suffering
LineUp:
Jonathan Davis
James „Munky“ Shaffer
Brian „Head“ Welch
Reginald „Fieldy“ Arvizu
Ray Luzier
8
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