Aber Hallo! Nach vierjähriger Studio-Abstinenz setzen die mittlerweile in zahlreichen Genres heimischen Herren von ATROCITY aber ein dickes Ausrufezeichen mit der neuen EP „Masters Of Darkness“, die sich zudem mit einem mutigen Thema auseinandersetzt. So widmen sich die Herren rund um Alexander Krull auf diesem Werk dem Okkulten im dritten Reich, was ja auch zum letzten Werk „Okkult“ passt.
Mit neuer Labelheimat haben ATROCITY wohl wieder Blut geleckt und machen mal wieder so richtig derben Death Metal mit einer leichten Affinität zum Black. Der Titeltrack rumpelt so rüde und brutal aus den Boxen, bietet aber im Verlauf einen Kontrast mit bombastischen Chören. Nicht neu bei den Deutschen, aber selten so gut umgesetzt. Die Chöre und der Bombast bleiben ein wichtiger, aber nie aufdringlicher Bestandteil der EP. „Menschenschlachthaus“ schraubt diese aber zurück und drückt stattdessen mit derben Blasts und flirrenden Gitarren, sowie diversen Stakkato-Attacken aus den Boxen und stellen somit Fans der 90er mühelos zufrieden. „Gates To Oblivion“ geht zunächst wieder in Richtung Bombast, holt aber dann sogleich wieder die straighte aber technisch imposante Death Metal Keule der Marke MORBID ANGEL raus. Eingestreute Soli und ein starkes Riff nach dem anderen ziehen sich sowieso durch alle vier Tracks und zeigen sich als große Stärke von ATROCITY, die mit dem letzten Track „Devil´s Covenant“ eine Spur moderner werden und im Refrain eher in Richtung skandinavischen Melodic Death tendieren. Dass Krull, der fest im Death Metal agiert, aber auch diverse schwarzmetallische Nuancen in seine Stimme bringt, hier ebenfalls glänzt, ist wohl keine Überraschung und muss nicht weiter vertieft werden.
ATROCITY sind zu Hause. Nicht nur, dass sie zurück bei Massacre Records sind, auch stilistisch bewegt man sich endlich wieder da, wo man hin gehört und das auf höchstem Niveau. Sollte das folgende „Okkult II“ das Niveau, den Ideenreichtum und die Abwechslung beibehalten können, könnte uns ein wahres Meisterwerk des Extreme Metal ins Hause stehen.
Tracklist „Masters Of Darkness“:
1. Masters Of Darkness
2. Menschenschlachthaus
3. Gates To Oblivion
4. Devil´s Covenant
Gesamtspielzeit: 17:15
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