Es erübrigt sich über eine Legende wie DEEP PURPLE viele Worte zu verlieren. Man kennt alle Höhen und Tiefen dieser Band in ihrem über 50jährigen Bestehen. Also erspar ich mir die geschichtlichen Worte und komme gleich auf das bereits 21. Studioalbum der Band zu sprechen.
Zum bereits dritten Mal begaben sich DEEP PURPLE mit Produzent Bob Ezrin ins Studio und nahmen in Nashville die 13 vorliegenden Songs auf. „Putting The Deep Back Into Purple“ lautete schon in der frühen Schaffungsphase der Titel und nachdem der erste Song fertig war das Motto für das neue Album. Und die erste Singleauskopplung „Throw My Bones“ (dieser Track ist auch gleichzeitig der Opener von „Whoosh“), verhieß schon mal einiges. Hier erkannte man schon wieder die alte Spielfreudigkeit der Band, die ich schwerlich beim Vorgänger „InFinite“ vermisste. Nicht dass dieses Album schlecht war, aber irgendwie blieb mir da kein einziger Song in Erinnerung und ich habe auch nicht das Verlangen mir den Vorgänger bewusst noch mal anzuhören.
Auch die drauffolgenden Tracks stimmen mich überaus fröhlich „Drop The Weapon“, „We’re All The Same In The Dark“ und „Nothing At All“ zeigen auf, welche Freude Gillan und Co. an der Arbeit hatten. Man höre sich das beschwingte Riff von „Nothing At All“ an, dass dann auch noch von Don Airey aufgegriffen wird. Überhaupt ist die gute alte Hammond Orgel wieder mehr im Vordergrund. Macht sich dann auch gleich beim nächsten Song „No Need To Shout“ bemerkbar, der mich im Intro kurz aber stark an „Perfect Strangers“ erinnert.
Auch die nächsten drei Songs strotzen vor Abwechslung, sei es durch ein Kirchenorgel-Intro, einem Boogie Woogie-Sound oder einem eingängigen Refrain. Mit „Power Of The Moon“, einer eher mystisch angehauchten Halbballade, endet scheinbar der kreative und gute Teil des 21. Studioalbums. Es folgt ein kurzes Instrumental-Intro, danach bekommt man „Man Alive“, der für mich schlechteste und langweiligste Track des Albums, wenn nicht sogar in der Geschichte von DP. Warum dieser Song dann auch als zweite Auskopplung genommen wurde, ist mir schleierhaft.
Der Großteils gesprochene Track spiegelt so gar nicht was der Rest von „Whoosh“ kann. Danach folgt eine weitere reine Instrumentalnummer die einem irgendwie bekannt vorkommt und man ständig auf den Einsatz von Ian Gillan wartet. Der kommt aber nicht und den Abschluss bildet „Dancing In My Sleep“. Ein Song der zwar besser als die drei Tracks zuvor zusammen ist, aber dennoch nicht richtig in Fahrt kommt.
Trotz des schlechten Abschlussteils ist „Whoosh“ ein richtig gutes Album geworden und zeigt auf, das DEEP PURPLE noch lange nicht zum alten Eisen gehören, sondern noch immer eine legendäre Institution in Sachen Hardrock sind.
Tracklist „Whoosh“:
1. Throw My Bones
2. Drop The Weapon
3. We’re All The Same In The Dark
4. Nothing At All
5. No Need To Shout
6. Step By Step
7. What The What
8. The Long Way Round
9. The Power Of The Moon
10. Remission Possible
11. Man Alive
12. And The Address
13. Dancing In My Sleep
Gesamtspielzeit: 51:38