Empires In The Sun
(Power Metal | Speed Metal)
Label: Freya Records
Format: (LP)
Release: 05.03.2021
Mit „Empires In The Sun“ veröffentlichen die belgischen Newcomer von THORIUM, die sich 2016 formierten, erst ihr zweites Album, doch die Jungs räumen damit das Feld (hoffentlich bald) gewaltig von hinten auf. Fans des 80s und 90s Power/Heavy Metal können schon mal den Lederhandschuh anziehen und die Nackenmuskeln aufwärmen!
THORIUM klingen wie waschechte alte Hasen, doch wissen die Jungs noch nicht so ganz, wo sie sich wirklich zu Hause fühlen, aber das soll definitiv keine Kritik sein. Die Truppe, bestehend aus Mitgliedern der Truppen BLACK NIGHT, OSTROGOTH oder 23 ACEZ verstehen ihr Handwerk auf jeden FAll und bedienen sich aus dem Besten von mehreren Kontinenten. So startet man furios ganz im Stile von RIOT in astreinen US-Speed/Heavy Metal mit allem was dazugehört. Verspielte Gitarren, knackige Riffs und variable Beats, die zum Bangen einladen, während Frontmann David Marcelis, der irgendwo zwischen Michael Todd Hall, Kai Hansen und Bruce Dickinson agiert, sich die Seele aus dem Leib brüllt. Beim heavy tönenden „Powerder And Arms II“ kommen dann deutsche Truppen wie SCANNER oder STORMWARRIOR, ehe bei „Where Do We Go“ HELLOWEEN´s bzw. GAMMA RAY´s Kai Hansen sowohl im Gesang als auch Songwriting heraussticht. Wer es thrashig mag, der nimmt das düster-stampfende „More Than Meets The Eye“, ehe es mit dem Titeltrack in Richtung NWOBHM und somit augenscheinlich IRON MAIDEN geht. Aber egal welche Richtung THORIUM einschlagen, die Jungs haben alles im Griff und es klingt auch alles wie aus einem Guss, denn Marcelis hält ebenso wie die Gitarrenfraktion das Ganze wunderbar zusammen. Zudem ist das alles auf überaus hohem Niveau, macht Spaß und ist für Traditionalisten ebenso eine große Freude, wie für die Freunde der gepflegten Gitarrenkunst, denn Tom Tas und Dario Frodo zeigen immer wieder mit gekonnten Spielereien ihr Können ohne je den Song aus den Augen zu verlieren. Das passiert nicht mal beim unglaublichen Epos „1302 – The Golden Shadow“, das von „The Minstrel Pt. II“ und „Pt. II“ umrahmt wird.
Und hier gleich ein paar Überraschungen, denn zunächst ertönt eine erschreckend bekannte Stimme zum wunderschönen Akustik-Teil, das irgendwie an SIMON & GARFUNKEL erinnert. Und ja es ist AYREON und STAR ONE Mastermind Arjen Anthony Lucassen, der seit seiner Solo-Platte von 2012 eigentlich nicht mehr wirklich am Micro zu hören war. Im Verlauf des 13-Minüters fahren THORIUM dann alle Geschütze auf, werden mal eindringlich, mal eingängig, mal hymnisch, geben aber auch immer wieder Gas. Von Power und Speed, über Melodic bis hin zu True Metal ist da alles dabei. Ja sogar eine echte Thrash-Keule mitsamt EVIL INVADERS Sänger Joe Van Audenhofen sowie zwei weitere Gastsänger(innen) erwartet uns, bevor man wieder in diesen leicht folkigen Akustik-Sound von „The Minstrel“ wechselt und uns Arjen aus diesem grandiosen Album verabschiedet.
THORIUM sind für mich bisher die Entdeckung des Jahres. Egal welche Art des Power Metals man mag, hier ist eigentlich für jeden etwas dabei. Die Belgier machen keine Geheimnisse um ihre Einflüsse, schaffen es aber diese in einen ganz eigenen Sound zu verpacken und zollen auf die beste Weise ihren Helden Tribut, die man sich nur vorstellen kann. Ein kleines Meisterwerk!
Tracklist „Empires In The Sun“:
1. Drams Of Empire (A Pastorale)
2. Exquisite
3. Poweder And Arms II
4. Where Do We Go
5. More Than Meets The Eye
6. Empires In The Sun
7. The Old Generation
8. Winterfall
9. Iching And Aching (Dead-Eyed Society)
10. 1302 – The Minstrel (Part I)
11. 1302 – The Golden Shadow
12. 1302 – The Minstrel (Part II)
Gesamtspielzeit: 54:04