Mit dem Opener „Angst“ legen NIHT aus Memmingen in Bayern mit schnellem, melodischen Black Metal los, der stark an die Neunziger erinnert. Auch ein leichter Anflug von Thrash lässt sich im Sound der Truppe um Sänger und Bassist Z., sowie der ursprünglich aus Österreich stammenden Gitarristin S. ausmachen. „Schmerz“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, bevor „Lüge“ mit Kirchenglocken startet, man Jesus Christus ein paar Nettigkeiten entgegenkeift und musikalisch beim schwedischen Sound a la DISSECTION wildert.
Bei „Sucht“ sticht zunächst besonders der intensive, fast psychotisch wirkende Gesang hervor. Ganz allgemein beschreiben die Songs die titelgebenden Gemütszustände musikalisch sehr gut, pendeln zwischen nordischer Raserei und ruhigeren, atmosphärischen Passagen und illustrieren damit den fortschreitenden psychischen Verfall bis hin zum letzten Stück. „Tod“ zeigt sich mit seinen akustischen Gitarren am Beginn ruhig und melancholisch, so als ob man sich mit seinem Schicksal bereits abgefunden hätte und sich dem Unvermeidlichen fügt, bevor noch einmal ganz starker Black Metal mit sehr melodischer Ausrichtung geboten wird, um das Album würdig zu beenden.
NIHT stammt aus dem Umfeld der ebenfalls bei Ván Records unter Vertrag stehenden Death Metal Band NEKROVAULT, man möchte sich jedoch nicht als Nebenprojekt verstanden wissen. Mit „Arcanum“ legen sie nach ihrem 2017 in Eigenregie veröffentlichten Debüt „Vanum“ nun ihr zweites Album über Ván Records vor und bieten darauf intensiven, deutschsprachigen Black Metal, der durchaus zu überzeugen weiß. Ich wage mal zu behaupten, dass es sicher nicht das letzte Mal war, dass man von NIHT gehört hat und hoffe, dass die Truppe nach Ende der Pandemie livetechnisch auch einmal einen Abstecher zu uns ins Nachbarland macht.
Tracklist „Arcanum“:
1. Angst
2. Schmerz
3. Lüge
4. Sucht
5. Hass
6. Wahn
7. Tod
Gesamtspielzeit: 34:24