Death By Rock And Roll
(Heavy Metal | Hard Rock)
Label: Century Media
Format: (LP)
Release: 12.02.2021
The world does not belong to you
You are not the king
I am not the fool
…It belongs to me!”And So It Went
THE PRETTY RECKLESS, die US-Rocker rund um Multitalent, Model und Rockröhre Taylor Momsen ist bisher irgendwie etwas an mir vorbeigegangen, so auch das aktuelle, schon im Februar veröffentlichte Werk „Death By Rock And Roll“, von dem aber zwei Singles gerade auf diversen Rock-Sender sowie Charts so einiges reißen. Genug Gründe um dieses Werk dann doch noch nachzuholen, und ich muss sagen, es hat sich gelohnt.
Die Truppe weiß echt, wie man rockt und liefert hier einen frühen Sommerhit, den ich halt nun recht spät, aber sicher nicht zu spät präsentiere. Zwar beginnt das vierte Album der New Yorker etwas sperrig mit dem Titeltrack, doch der zündet spätestens nach drei oder vier Durchläufen dann doch. Groovende, immer wieder aussetzende Gitarren sowie die rauchige Stimme der Frontdame lassen ein Faible für Blues vermuten. Im Verlauf dieses anständigen Rockers dreht die Truppe auch immer mehr auf und drückt gegen Ende richtig gut aufs Gas. Es folgt das leicht doomige „Only Love Can Save Me Now“, das auch ein bisschen Geduld vrelangt, aber dann kommt die Truppe auch schon mit ihrem Überhit „And So It Went“ daher. Das Teil groovt, sprudelt nur so vor Energie und hat einen saucoolen Refrain, den man mitbrüllen möchte und im letzten Drittel dann auch mit genialem Kinder-Chor geschmettert wird. Zuvor haut die Dame aber noch einen kurzen poppigen Teil raus, bei dem sie die Rockröhre zurücknimmt und wunderschön trällert. Die Truppe wusste aber wohl schon, dass man hier ein heißes Eisen im Feuer hat und ließ niemand geringerem als RAGE AGAINST THE MASHINE Riffer Tom Morello den letzten Schliff anlegen. Der Track hat absolute Suchtgefahr. Weitere Gäste auf dem Album sind außerdem Matt Cameron (PREAL JAM) und Kim Thayil (SOUNDGARDEN).
Auch „Witches Burn“ hat Potenzial zum Klassiker. Langsamer, bluesiger Einstieg, etwas Southern Flair und ein starker Ohrwurmrefrain, der einem nicht mehr loslässt. Außerdem klingt die stimmstarke Tylor hier recht betörend. Umso aggressiver faucht sie im abgefahrenen „My Bones“, das mit gelungener Percussion und düsterer Atmosphäre überzeugt, während das opulente und eindringlicher „25“ neben „Pearls And Coffins“ von AVATARIUM als potenzielles James Bond Theme um Welten mehr reißt als der fade 0815 Track von BILLY EILISH.
So wäre „Death By Rock And Roll“ ja ein kleines Meisterwerk, doch in der B-Note gibt es ein paar kleine Abzüge. Ich bin zwar froh, dass die Amis für Abwechslung sorgen und Experimente wagen, doch das Southern Akustikstück „Got So High“ kann ebenso wie die Quotenballade „Standing At The Wall“ und das darauf folgende und ebenfalls relativ ruhig ausgefallene Country-Stück „Harley Darling“ einfach nicht mit dem restlichen Material mithalten. Dazwischen gefällt aber zumindest das schwelgende 80s Stück „Rock And Roll Heaven“ mit coolem Text noch mal.
Unterm Strich ist THE PRETTY RECKLESS hier trotzdem ein verdammt starkes Album mit kleineren Durchhängern, dafür umso größeren Hitkandidaten gelungen. Wer auf Groove, Blues und High-Energy Rock steht, der kommt an den New Yorkern mit der Rockröhre nicht vorbei.
Tracklist „Death By Rock And Roll“:
1. Death By Rock And Roll
2. Only Love Can Save Me Now
3. And So It Went
4. 25
5. My Bones
6. Got So High
7. Broomsticks
8. Witches Burn
9. Standing At The Wall
10. Turning Gold
11. Rock And Roll Heaven
12. Harley Darling
Gesamtspielzeit: 50:23