Es gibt sie wirklich!
Legenden und Überlieferungen, aus lang vergangenen Zeiten und vor der Pandemie, behaupten ja, dass sich Musiker, die wir in heutiger Zeit nur vom Vinyl, CD oder Stream her kennen, sich auch des Öfteren live auf sogenannten Bühnen getraut haben, um uns ihre Weisen darzubieten.
Leugner, Verschwörungstheoretiker und sonstige Gegner bestreiten diese Geschichten vehement, nennen die Überbringer Märchenonkel- & Tanten oder betiteln sie schlichtweg als Wahnsinnige.
Ich aber liebe Leute, kann euch aber sagen, dass jene überbrachten Mären, keine sind. Ich habe nun, LIVE miterlebt wie eine Band sich im Rahmen der WILDSTYLE & Tattoo Messe in Salzburg, ihren Lockdown Frust von der Seele spielten. Bei der Band handelte es sich um Ex-WARLOCK Shouterin Doro „Metalqueen“ Pesch mit ihren Mannen.
Pünktlich um 21 Uhr startete DORO ihr Set, vor leider bescheidenem Publikum, dass aus wenig neuen, dafür vielen alten Songs aus ihrer fast 40-jährigen Karrier0. So bestanden die ersten neun Songs ausschließlich von ihrer Band WARLOCK, bevor mit einem ausgedehnten Drum Solo dafür gesorgt wurde, dass auch die Bierstände zu ihrem Umsatz kamen, danach folgten mit „Blood, Sweat And Rock ’n’ Roll“ und „ Raise Your Fist in the Air“, zwei Songs aus ihrer Solokarriere. Auch die für mich langweiligste Cover-Version (besonders am Anfang) des JUDAS PRIEST Klassikers „Breaking The Law“ war mit von der Partie, bis dann mit „All We Are“ ihr bekanntester Song unter lautstarker Mithilfe des Publikums intoniert wurde.
Setlist DORO:
Intro
Earthshaker Rock
I Rule The Ruins
Three Minute Warning
Burning The Witches
Fight For Rock
East Meets West
Für Immer
Hellbound
Drum Solo
Blood, Sweat And Rock ’n’ Roll
Raise Your Fist In The Air
Metal Racer
Revenge
Breaking The Law (JUDAS PRIEST)
All We Are
Wildstyle’s Tattooed Angels
Love Me In Black
Evil
DORO inkl. Band waren in bester Spiellaune und sie selber bei guter rauchiger Stimme. Die mittlerweile 57-jährige sieht immer noch gut aus und hat scheinbar auch ihre Bühnenperformance in letzter Zeit etwas überarbeitet. So sind ihre immer wieder kehrenden Ruderbewegungen sehr dezimiert worden. Leider hat sich bei ihren Ansagen nichts geändert. Das klingt immer noch als wenn Helen Fischer im Karneval lustige G´schichterl erzählen würde.
Abgesehen davon war es ein gelungenes Konzert und ein würdiger Start für viele nach einer langen Durststrecke. Man kann nur hoffen, dass bei den weiteren Konzerten in Wien und Linz mehr Gäste kommen, da die 20 € Eintritt für die Tattoo-Messe auch das Konzert beinhaltet. Und das ist, obwohl es den Veranstaltern ja nicht besser ergangen ist als den Musikern, wahrlich ein Geschenk.