The Zornheim Sleep Experiment
(Symphonic Extreme Metal)
Label: Noble Demon
Format: (LP)
Release: 22.10.2021
Nach den legendären CRADLE OF FILTH und den griechischen Senkrechtstartern W.E.B. (und ja, auch EX DEO haben dieses Jahr ein bombastisches Album rausgebracht), sind ZORNHEYM die nächsten Player im Symphonic Extreme Metal. Die Truppe kann man im Vergleich zu SEPTICFLESH und FLESHGOD APOCALYPSE als echte Newcomer bezeichnen, denn die Band wurde erst 2014 von Ex-DARK FUNERAL Gitarristen Zorn gegründet. Um ihn versammeln sich zudem (ehemalige) Mitglieder von SCAR SYMMETRY, ENGULFING RAGE und ENCROWNED.
Geboten wird ein heftiger Mix aus Death und Black Metal mit bombastisch-symphonischer Untermalung, der manchmal in Richtung SEPTICFLESH tendiert („Dead Silence“), aber insgesamt eher von der Klassik inspiriert ist, anstatt die cineastische Variante der meisten Kollegen zu verwenden. Neben harschen Vocals von Bendler, der ebenfalls zwischen den zwei genannten Genres mit giftigen Growls und Screams daherkommt, gibt es geschmackvolle Chöre, ein paar cleane Parts und auch mal eingängige Abschnitte. Vielleicht mag „The Zornheim Sleep Experiment“ nicht ganz so ausgefeilt und detailliert wirken wie die aktuellen Werke der genannten Griechen und Briten, doch die Mischung funktioniert, macht Spaß und hebt sich stilistisch somit auch etwas von der Konkurrenz ab. An Intensität, Atmosphäre und Pathos mangelt es ZORNHEYM definitiv nicht, vielleicht aber an dem einen oder anderen hervorstechenden Hit. Dennoch kann man mit dem düster-fiesen „Keep The Devil Away“, das mit ausgefallenen Vocallines, die schon fast SAVATAGE-Züge annehmen, dem verträumten und fast schon True/Epic-metallischen „Slumber Comes In Time“ oder dem mit dichter, fast schon ägyptisch tönender Atmosphäre ausgestattetem „The Revelation“, überaus anständige Genre-Stücke liefern.
Außerdem klingen ZORNHEYM durch ihre echten Chöre und das Streicher-Quartett authentischer und organischer als manche Kollegen, die auf Orchestration aus der Dose setzen, wodurch die Schweden auf ihrem Zweitwerk nochmal einen kleinen Sympathie- und Sound-Bonus einheimsen können. Und auch konzeptionell hat man sich wie schon beim Vorgänger „Where Hatred Dwells And Darkness Reigns“ Geschichten über Dämonen und andere Wesen aus der Hölle, wieder etwas überlegt.
Für Fans des symphonischen Black/Death irgendwo zwischen Klassik und Horror, bieten Zorn und seine Mannen ein überaus ambitioniertes und gefälliges Werk, das zwar durch seine echten Streicher hervorstechen kann, dem es aber noch am letzten Kick mangelt, um die Kollegen einzuholen, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Tracklist „The Zornheim Sleep Experiment“:
1. Corpus Vile
2. An Evil Within
3. Dead Silence
4. Keep The Devil Away
5. Slumber Comes In Time
6. Black Nine
7. The Veiling Of Bettelheims Eye
8. The Revelation
9. Keep Cutting
10. The Madness That Lurks Within (Epilogue)
Gesamtspielzeit: 53:37