Requiem
(New Metal)
Label: Virgin
Release: 04.02.2022
It is always something
life keeps throwing things that don’t go my way
i’m damned – awful thoughts devour meYou'll Never Find Me
27 Jahre KORN und noch kein bisschen leiser. Auch wenn das neue Album „Requiem“ betitelt ist, soll das wahrlich noch kein Abgesang an die 90er Nu-Metal Helden sein, die sich trotz kleinerer Schaffens-Tiefs nach wie vor mühelos Halten und neben SLIPKNOT (LIMP BIZKIT und SYSTEM OF A DOWN lassen ja nur selten was von sich hören) die letzten echten Überbleibsel aus der damaligen Hochzeit des Genres darstellen. Dank konstanter Weiterentwicklung, fleißigen Touren und Albumveröffentlichungen, sind KORN auch heute noch eine echte Größe, die nun ihr 13tes Werk auf den Markt bringt.
Ein echtes Meisterwerk á la „Follow The Leader“ erwartet heute keiner mehr, doch Alben wie „The Nothing“ (2019) oder „The Serenity Of Suffering“ (2016) brauchen sich vor den frühen Glanztaten wahrlich nicht verstecken und zitierten trotz merkbarer Weiterentwicklung auch hier und da die Frühwerke . „Requiem“ macht das ähnlich, wirkt aber düsterer, depressiver und etwas farbloser als seine Vorgänger. Hoffnungslosigkeit und Depression sind die Themen. Der Dudelsack bleibt zwar im Schrank, doch Fieldy‘s fetter Bass, das Riffing von Head und die unverkennbare Stimme von Jonathan Davis lassen zu keiner Sekunde vergessen, mit wem wir es hier zu tun haben. Dennoch braucht der neue Longplayer eine gute Ecke länger als seine Vorgänger um halbwegs zu zünden, was an der etwas flachen Dynamik und einem gewissen Mangel an Abwechslung liegt.
Nicht falsch verstehen, auch dieses Mal baut man dezente Neuerungen ein, vermischt diese mit alten Tugenden, wie echten Ausrastern der Marke „Freak On A Leash“, so manch Refrain geht nach einigen Durchläufen auch gut ins Ohr, doch irgendwie bleibt bei mir das Gefühl, dass hier neben der Dynamik und echten Hitkandidaten insgesamt einfach ein bisschen was fehlt und so fliegen manche Tracks dann doch etwas unspektakulär an einem vorbei und nach gerade mal 32 Minuten ist das Ganze auch schon wieder vorbei. Hervorheben möchte ich dennoch das etwas lebendigere „Penance To Sorrow“, das verträumt-düstere „Lost In The Grandeur“ bei dem Davis einige neue stimmliche Facetten auslotet sowie das dynamischere und zugänglichere „Let The Dark Do The Rest“. Aber auch das Groove-Monster „Worst Is On It’s Way” samt wütenden Ausbrüchen, ist nicht zu verachten.
„Requiem“ ist ein waschechtes KORN-Album, das aber zum ersten Mal seit langem bei mir wieder ein paar Wünsche offen lässt, dennoch fast alles was KORN immer ausgemacht hat mitbringt, aber doch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, um wirklich zu zünden.
Tracklist „Requiem“:
1. Forgotten
2. Let The Dark Do The Rest
3. Start The Healing
4. Lost In The Grandeur
5. Disconnect
6. Hopeless and Beaten
7. Penance To Sorrow
8. My Confession
9. Worst Is On It’s Way
Gesamtspielzeit: 32:27