SEVENTH WONDER - The Testament

Tommy Karevik feiert dieses Jahr sein zehnjähriges Jubiläum bei KAMELOT, wo er 2012 bekanntlich in die riesigen Fußstapfen und Roy Khan stieg und sich über die Jahre behauptete. Vier Jahre warten Fans schon seit „The Shadow Theory“ auf das vierte Album mit ihm am Micro. Was viele vielleicht nicht wissen ist, dass der Herr, der mittlerweile auch Stammgast bei AYREON ist, seit 2005 bereits bei der schwedischen Prog Metal Truppe SEVENTH WONDER trällert. Da war es aber jetzt auch eine Zeit lang ruhig, denn auch da erschien das letzte Album „Tiara“ vor gut vier Jahren. Doch nun sind die Schweden mit „The Testament“ zurück. Und das Warten hat sich definitiv gelohnt.

Mit viel Fingerspitzengefühl, wunderschönen Melodien und ausgeklügelten, aber nie überfordernden Songs, zeigen SEVENTH WONDER einmal mehr, dass sie eine schwerlich unterschätzte Truppe sind und das nun endlich ändern wollen. Während man vom Grundton her durchaus eine Nähe zu KAMELOT (Bombast) sucht, aber auch an die Landskollegen EVERGREY (Düsternis) sowie die Amis SYMPHONY X (Heavyness) oder THRESHOLD (Melodien) erinnert, versuchen die Herren durchaus ihre eigene Nische zu finden. So präsentiert man eine gelungene Prog-Mischung mit Ausflügen in den Melodic Rock und -Metal, AOR und auch Power Metal. Dennoch sticht vor allem Tommy hervor, der hier viel freier und ungezwungener klingt als bei KAMELOT, sich also selber mehr Freiraum gönnen darf und kann. Aber was aus dem Mann noch herauszuholen ist, haben wir ja spätestens bei seinen AYREON-Auftritten gehört. Neben den prggoie Gitarren-Parts fallen aber auch die eingängigen, aber teils auch verspielten Keys sowie die Prise Bombast positiv auf.

So bedient „The Testament“ mehrere Welten in dem es relativ schnell zündet und man den einen oder anderen Refrain gleich mitträllern kann, aber auch zum Entdecken einlädt und nach und nach mehr Details und Spielereien Preis gib, ohne je richtig zu fordern. So können auch progressive Frickeleien von poppigen Refrains abgelöst werden. Die große Ausnahme stellt aber die eindringliche Powerballade „Elegy“ samt Streichern und überaus emotionalem Gesang dar. Als Anspieltipps würde ich aber noch den Opener „Warriors“ sowie das überlange „Under A Clear Blue Sky“, welches alle Elemente der Band wunderbar vereint, empfehlen.

Fans all genannter Truppen sollten SEVENTH WONDER eigentlich sowieso kennen und sich die neue Platte nach Hause holen. Ansonsten wird es ja sowieso Zeit Tomy Karevik und seine unterschätzte Band besser kennen zu lernen!