There’s Only Black
(Thrash Metal | Heavy Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 23.09.2022
Ganze fünf Jahre ist es schon wieder her, dass die Jungs von VENOM INC. mit ihrem fulminanten Debüt „Avé“ unter Beweis stellten, dass VENOM auch ohne den großen Cronos (wieder) funktionieren kann. Tony „Demolition Man“ Dolan, der von 1989 bis 1992 Bass und Mikro bei der Legende bediente und dann mit M:PIRE OF EVIL gemeinsam mit Gitarrist Jeffrey „Mantas“ Dunn, der wiederrum in vier Dekaden immer mal wieder bei der Ursprungsband mitagierte, vor einigen Jahren auf sich aufmerksam machet, meldet man sich nun also einmal mehr zurück. Dazugestoßen ist nach Abbadons Abgang 2018 Drummer Jeramie „War Machine“ Kling, der mit EX DEO, RIBSPREADER, THE ABSENCE oder MASSACRE schon einen beachtlichen Lebenslauf mitbringt.
Auch wenn „There’s Only Black“ nicht mehr ganz so überraschen kann, wie sein Vorgänger, so bleiben sich VENOM INC. treu und liefern astrein scheppernden Garagen-Heavy/Thrash Metal, der sowohl die guten alten 70er und 80er als auch zeitgemäße Mucke wunderbar vereint, ohne dabei zu viel in Nostalgie zu schwelgen oder auf Biegen und Brechen zu versuchen hier ein neues „Black Metal“ oder „Prime Evil“ zu erzwingen.
Man hört, dass die beiden älteren Briten und ihr Drummer aus den Staaten reichlich Freude am Komponieren und Einspielen hatten und bieten eine gekonnte Mixtur aus gutem altem Heavy Metal, etwas Thrash und vor allem Tonys rotziger Stimme, die einfach gut knallt und Spaß macht. Mantas bekommt immer wieder Raum für seine starken Soli, der Bass wummert, die Beats sitzen und auch sonst bietet man genügend Abwechslung, denn auch MOTÖRHEAD oder im Ansatz auch BLACK SABBATH, wenn mal doomigere Riffs aus dem Ärmel geschüttelt werden, sind hier Thema. Dabei gehen die Nummern trotz der Melodie-Armut und Durchschlagskraft oftmals wirklich gut ins Ohr, denn die Hooks sitzen, es groovt auch gern mal und Tony animiert mit seinen knackigen Refrains auch immer mal wieder zum Mitsingen.
Klar, die Frage, ob nun VENOM oder VENOM INC. ist mühsam und nicht wirklich sinnig, aber ich versuch es trotzdem. Beim Vorgänger von V-INC. war ich definitiv auf der Seite von Mantas, da Cronos und Co. mit den ursprünglichen Namen VENOM nur halbwegs nachlegen konnten. Aber wenn wir dem Vergleich keine Beachtung schenken, freuen wir uns doch einfach darüber, dass wir zwei Bands haben, die wissen wie man guten alten Heavy Metal aus den Boxen scheppern lässt und sollte mal eine davon so gar nicht abliefern, kann man ja gern auf die andere setzen. Und live wissen eh beide, wie man die Klassiker gut in Szene setzt. Wem „Avé“ gefiel, der wird auch „There’s Only Black“ mögen.
Tracklist „There’s Only Black“:
1. How Many Can Die
2. Infinitum
3. Come To Me
4. There´s Only Black
5. Tyrant
6. Don´t Feed Me Your Lies
7. Man As God
8. Burn Liar Burn
9. Nine
10. Rampant
11. The Dance Macabre
12. Inferno
Gesamtspielzeit: 53:43
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