Schon mal etwas von STRÖM gehört? Nein, nicht das Zeug aus der Steckdose, sondern der Band aus Schweden mit ungarischem Sänger. Eine junge ehrgeizige Truppe gegründet 2019, die alle ihre Songs in ihrer Muttersprache singen. Im ersten Moment noch etwas skeptisch bezüglich der Sprachbarriere, doch nach den ersten paar Songs ist jedes Vorurteil wie weggeblasen. Auch wenn man praktisch kein Wort versteht, außer man ist des Schwedischen mächtig, gehen die Songs runter wie Öl. Eingängige Sounds gepaart mit Refrains, die sich nach ein paar Sekunden sofort zum Mitsingen eignen und einer fetten Portion Partylaune.
Titel Numero Uno, „Tiden Sjunger“, beginnt schnell und überschwänglich, wie man es von diversen Bands aus dem Norden erwartet, doch wenn man das erste Mal die Stimme von Sänger Zdravko Zizmond hört, ist man wahrscheinlich gleich Feuer und Flamme oder dreht genervt ab. Ähnlichkeiten mit einem jüngeren Brian Johnson oder einem kreischenden Axl Rose sind nicht abzustreiten. Die Gitarren glühen und die restlichen Kollegen Calle Sjöqvist, Johan Siljedahl an den Gitarren, Joel Carnstam am Bass und Tomas Salonen an den Drums dürfen im Chor mitsingen, was dem Song das gewisse Etwas gibt.
Songtitel Nummer 2 ist dann zufällig doch verständlich und lautet „Katapult“. Der Song gehört für mich zu den Highlights am Album das übrigens auch „Ström“ getauft wurde. Kraftvoll geht es von Anfang bis Ende und man möchte laut mitsingen – Stadionrock in Perfektion.
„Vass Tunga“ bedeutet scharfe Zunge und man ist direkt neugierig was Zdravko sonst so von sich gibt. Selbes Schema, wie bei manch anderen Songs der Band, schneller Start, etwas runter vom Gas im Mittelteil, bisschen Platz für die Gitarrenfraktion und zum Ende wieder Power on. Zur Abwechslung vernimmt man zwischendurch eine andere Stimme. Erwähnenswert wäre noch „Gul _ Bla“, die erste Nummer die ich von STRÖM hörte und mich sofort neugierig machte. Hier regiert die Sirene oder besser gesagt die Stimme des Sängers, die hier ungeahnte Höhen erklimmt.
STRÖM versuchen durch enorme Spielfreude und jugendlichen Übermut einen Fuß in die Szene zu bekommen und auch hier bei uns Bekanntheit zu erlangen. Wenn man diese Energie wie die musikalischen Kollegen von AIRBOURNE auch live auf die Bühne bringt, dann könnte man in Zukunft noch einiges hören von den Schweden. Ihr Debüt macht durchaus Freude und sorgt für gute Stimmung auch wenn nicht jeder der zehn Titel sofort zündet.
Tracklist „Ström“:
1 Tiden Sjunger
2. Katapult
3. Ta Mig Tillbaks
4. Vass Tunga
5. Ensam Ar Stark
6. Ungt Blod (Genom Ett Gammalt Hjarta)
7. Gul _ Bla
8. Hatet
9. Sadan Son Sadan Far
10. Blodsband
Gesamtspielzeit: 44:33
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