Pitch Black Sunset
(Hardcore | Punk | Metal)
Label: Napalm Records
Format: (LP)
Release: 14.04.2023
Mit „God On The Run” konnte mich die Ungarn THE HELLFREAKS mit ihrem ganz eigenen Mix aus Punk, Hardcore, Metal, Rock und einer Prise Pop absolut überzeugen. Aber offensichtlich nicht nur mich, denn auch das renomierte Label Napalm Records aus unserer Heimat nahm die Truppe rund um Front-Powerfrau Zsuza Radnóti aka Shakey Sue unter Vertrag. Nun erscheint gut drei Jahre nach besagtem Album das neue Geschoss „Pitch Bluck Sunset“.
Aber vor dem Sonnenntergang kommt bekanntlich erst mal ein Sonnenaufgang, der in Form des Intros „Sunrise“ schon mal Spannung erzeugt. Das intensive Synthie-Stück mit verzerrtem Gebrüll macht außerdem klar, dass die Budapester viel Wut im Bauch haben und die lässt man sogleich mit „Old Tomorrows“ samt HC-Shouts und Punk´n´Rolligen Drive raus, ehe es im locker flockigen Refrain fast tanzbar wird. Gereckte Fäuste und heisere Kehlen sind hier vorprogrammiert. Eine echte Live-Hymne, die laut gehört werden will.
Das folgende „Hit Me Where It Hurts“ geht es etwas gemächlicher und düsterer an. Shaky Sue fährt weitere Stimmnuancen auf und klingt fast verführerisch, ehe sie wieder allerlei Shouts und Screams vom Stapel lässt und auch die können sich auf jeden Fall hören lassen. Irgendwo zwischen heftigem Metal und treibendem Rock gefallen aber auch die Riffs und garniert wird das immer wieder mit HC-Punk Elementen aller Couleur. Es folgt der flotte Stakkato-Wutausbruch samt Mathcore-Spielereien an der Gitarre und Ganghsouts namens „Chaos“, der seinem Titel gerecht wird und in nur 100 Minuten brillant alles gesagt hat.
Aber THE HELLFREAKS können nicht nur ausrasten wie das bedrohlich startende „Weeping Willow“ zeigt. Ein Track zwischen Bond-Soundtrack und melancholischer Ballade, die Sue mit betörender Stimme zeigt und vom Feeling dezent an AVATARIUM erinnert. Auch hier kommen wieder elektronische Elemente geschmackvoll zum Zug. „Body Bag“ gibt dann ausgestattet mit Skatepunk Flair und hochmelodischen Riffs wieder gut Gas. Und nach diesen 20 Minuten fetter Achterbahnfahrt biegen wir aber leider schon wieder auf die Zielgerade. Der Rest bleibt auf dem starken Niveau und schwankt weiterhin zwischen fetter Party-Mucke und heftigem Metal bzw. Hardcore. Die Mischung stimmt, das Songwriting ist stark und alles macht einfach verdammt viel Spaß, ehe das düstere Synthie/Klaiver-Stück „Sunset“ den Kreis schließt und uns animiert auf die Repeat-Taste zu hauen.
Was für ein Geschoss. THE HELLFREAKS zeigen, dass man viele Stile gekonnt zu einem neuen Mix mischen kann und keine Grenzen braucht. „Pitch Black Sunset“ könnte wird definitiv noch lange auf und ab laufen und ich freue mich auf die Live-Taten dieser starken Band.
Tracklist „Pitch Black Sunset“:
1. Sunrise
2. Old Tomorrows
3. Hit Me Where It Hurts
4. Chaos
5. Weeping Willow
6. Body Bag
7. Rootless Soul Riot
8. PBSS
9. Sunset
Gesamtspielzeit: 27:44