The Smile Tour 2023: SKINDRED, RAGING SPEEDHORN  @ SimmCity, Wien (02.12.2023)

skindred live the smile tour 2023


Smile please! Gar nicht so einfach dem Grundthema des neuen SKINDRED Albums zu folgen, wenn man bei der Anreise zu deren Konzert mal gut 90 Minuten länger braucht wegen Schneechaos und den dazugehörigen Straßenverhältnissen, durch die wir zunächst gar nicht wussten, ob wir es überhaupt nach Wien schafften. Aber Ende gut alles gut, hieß es und zuletzt sollten wir dann doch noch grinsend vor der Bühne in der SimmCity Wien stehen.

Zuvor durften wir aber noch Frontmann Benji Webbe zum gemütlichen Interview treffen. Glück im Unglück war nämlich, dass auch die Band mit ihrem Bus nicht pünktlich in Wien eintrafen, dafür trafen wir einen entspannten und glücklichen Sänger, der so einiges zu erzählen hatte. Danach mussten wir uns aber mal stärken, um kurz darauf zu erfahren, dass der Opener-Act DEFYING DECAY nicht so viel Glück hatte und an diesem Abend nicht spielen konnte. Dafür standen pünktlich um 20 Uhr bereits RAGING SPEEDHORN auf der Bühne und gaben in der gut gefüllten Halle schon Schub.

Leider verpassten wir somit einen Teil der energischen und schweißtreibenden Show der Herren aus Corby, Northamptonshire, die mit ihrer gekonnten Mischung aus Hardcore, Punk, Sludge und Stoner mächtig für Stimmung sorgten. Die beiden Frontmänner John Loughlin und Frank Regan waren sichtlich begeistert von der bewegungsfreudigen Meute vor der Bühne und heizten dieser noch extra ein. Der Sound war gut, durckvolle Hits und Kracher ballerten aus den Boxen und dankbare Ansagen, bei denen auch der ausgefallenen Band ein Song gewidmet wurde, sowie kleinere Interaktions-Möglichkeiten lockerten das Geschehen zusätzlich auf. Mit scheppernden Beats, drückenden Riffs und verdammt viel Groove konnten die Herren bei ihrem kurzen Gig definitiv überzeugen und in Wien neue Fans gewinnen. Zudem waren auch ohne den ausgefallenen Opener die Leute mühelos auf Betriebstemperatur gebracht worden.

SKINDRED, RAGING SPEEDHORN

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Setlist RAGING SPEEDHORN:
Hand Of God
Superscud
Motorhead
Buzzkill
Hard To Kill
Spitfire
Fuck The Voodooman
Night Wolf
Thumper

Somit ließen sich auch die sympathischen Waliser nicht lange bitten und ab 21 Uhr machte man schon mit so manch Hit der Marke „Don’t Stop Me Now“ von QUEEN und „Thunderstruck“, die schon mit voller Lautstärke aus den Boxen dröhnten und entsprechend abgefeiert sowie mitgesungen wurden, richtig Stimmung.

Die Spannung war enorm und dann sollte es auch endlich soweit sein und die Dubstep Version vom legendären „Imperial March“ erklang, bevor dann der Bass den Opener einleitete. Nur war die schwarzgekleidete Gestalt, die auf die Bühne stapfte nicht Darth Vader, sondern SKINDREDs Benji Webbe, der sogleich mit gewaltiger Stimme und seinem unverkennbaren Gesangsstil folgendes verkündete:

„Burn dem
Burn dem
Set fazers fi burn
You know di mark of di beast is calling
You cyan say that you nuh get warning
Cuh dem listen every ting that you’re talking
Tracking every step (set fazers fi burn)“

Und sofort war die Stimmung am explodieren. Benji legte sogleich den ersten Grinser auf und ließ sich – zu Recht – feiern, feierte selbst aber das Publikum, verteilte Fistbumps, winkte, zeigte ins Publikum und zeigte sich schon jetzt sichtlich dankbar. Die Energie war förmlich spürbar und die Atmosphäre am Knistern, als man in „Pressure“, in das man auch noch einen Ragga-„Back In Black“ Part einbaute, der für weitere Grinser sorgte, überleitete. Als dann ein Becher Richtung Bühne flog, maßregelte der Fronter den Schuldigen auf nette, aber bestimmte Art: „That’s not cool, we have rules and we don’t want you to fuck up our gear“.

Aber das war schnell wieder vergessen und weiter ging es mit weiteren Klassikern wie „Rat Race“ oder „That’s My Jam“. Es wurde geshaked, getanzt, Fäuste wurden gereckt und auch immer wieder mitgesungen. Dafür sorgte der Fronter, der mit seinem Ledermantel und cooler Brille wieder eine Mega Erscheinung auf der Bühne war, sowieso. Zwischendurch wob er aber auch noch „Wonderwall“, das lautstark mitgebrüllt wurde, ein und versuchte die Leute zum „Whoop Whoop“-Singen zu animieren. Eine Seite des Saales hatte das natürlich, wie so oft, besser im Griff.

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Für „That’s My Jam“ stellte sich Basser Daniel Pugsley an sein kleines DJ-Pult, das auf einer Box aufgebaut wurde und per Tastendruck haute der dann noch das legendäre „Walk“ Riff von PANTERA raus, was ebenfalls für Jubelstürme sorgte. Danach gab es aber etwas ruhigere Kost mit „L.O.V.E. (Smile Please)“, welches der Fronter aber nochmal abbrach, denn so könne er das nicht spielen. Mittlerweile war der Mantel und die Jacke darunter ausgezogen, doch mit rosa Plüschmütze fühlte er sich dann erfüllt von genug Liebe, um diesen speziellen Song zu intonieren.

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Dann ging es aber schon Schlag auf Schlag. Mit dem bekannten Schwank in die Vergangenheit bzw. seiner Jungend kündigte er „Kill The Power“ an, „Life That’s Free“ wurde seinem Sohn gewidmet, dem er folgenden Rat auf den Weg gab: „You can have a drink, but don’t let the drink have you“, worauf anerkennend applaudiert wurde. Für „Nobody“ schmiss er sich noch eine eine leuchtend weiße Lederjacke und das Finale „Gimme That Boom“ wurde nochmal so richtig abgefeiert. Aber das sollte es natürlich noch nicht gewesen sein.

So erschien die Band samt Benji, der in königlicher Robe für „Our Relgion“ gehüllt war, nochmal und beendete das Set dann entgültig mit „Warning“, das erneut alle zum Schwitzen brachte.

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Setlist SKINDRED:
(The Impearial March)
Set Fazers
Pressure
Rat Race
World’s On Fire
That’s My Jam
State Of Emergency
L.O.V.E. (Smile Please)
If I Could
Kill The Power
Life That’s Free
Nobdoy
Gimme That Boom

Our Religion
Warning
(Nobody Does It Better)


Also wenn jemand weiß, wie man ein Publikum von der ersten bis zur letzten Sekunde fest im Griff behält, dann ist das ein gewisser Benji Webbe, der hier mühelos abräumte und eine grandiose Show ablieferte. Aber auch die Herren Daniel Pugsley, Mikey Demus und Drummer Arya Goggin, der mit seinem fallenden Hans Gruber-Aufdruck auf der Bass-Drum für einen Lacher bei mir sorgte, sei großes Lob ausgesprochen. Auch wenn die Band hinter dem Entertainer Webbe etwas im Hintergrund verschwindet, handelt sich hier um starke Musiker und eine tight eingespielte Band, die Bühnen egal ob groß oder klein absolut im Griff haben.


Band-Links:

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