Auch die Happy Power Metaller von FREEDOM CALL haben die Pandemie ausgesessen und sich mit ihrem neuen, gerade veröffentlichten Werk „Silver Romance“ so viel Zeit gelassen wie noch nie. Nun sind zwar gut fünf Jahre vergangen, um das elfte Werk fertigzustellen, gleichzeitig wird auch das 25-jährige Bandjubiläum gefeiert, aber dazu mehr im dazugehörigen Review!
Natürlich darf da auch eine passende Tour namens „25 Years Of Happy Metal“ nicht fehlen, und die startete an jenem Abend in München. Quasi also Heimspiel für die Bayern, die mit NIGHT LASER eine bis dato mir komplett unbekannte Band im Vorprogramm hatten.
Die noch junge Truppe, kann zwar schon auf vier Alben zurückblicken, der Mix aus Heavy Metal und Glam Rock wirkte aber ungestüm und energisch, wie bei waschechten Newcomern. Auch wenn die Backstage-Halle nicht ganz ausverkauft war, war die Stimmung großartig und Sänger Benno Hankers sogleich mehr als begeistert und erzählte recht bald von einer gewissen Nervösität.
Die Jungs aus dem fernen Hamburg legten sich mächtig ins Zeug, heizten den Fans gewaltig ein, hatten aber mit einem etwas rumpeligen Sound zu kämpfen und blieben bei mir persönlich trotz viel Elan und guten Riffs sowie Melodien nicht ganz so richtig hängen. Spaß hatte das Ganze allemal gemacht und auf Betriebstemperatur für die Callers waren wir definitiv an diesem wunderbaren Frühlingsabend auch.
Setlist NIGHT LASER:
Laserhead
Bittersweet Dreams
Street King
Trouble
Bread And Circus
Chaos Crew
Way To The Thrill
Don’t Call Me Hero
Laser Train
Mit Maß-Preisen um unglaubliche 5 Euro im Biergarten – es war in Deutschland Vatertag – waren viele Angereiste an diesem sonnigen Tag sowieso schon gut in Stimmung und so brauchten Chris Bay und seine Truppe nicht viel tun, um sogleich alle mitzureißen. Der Opener „A Perfect Day“ läutete somit passend einen ziemlich perfekten Abend ein.
Mit „Hammer Of The Gods“ gab es dann nach der ersten Party-Nummer sogleich die astreine Mitsing-Power-Keule und „Tears Of Babylon“ entführte danach auch gleich zurück zu den Anfängen der nach wie vor sträflich unterschätzten Band. Chris begrüßte das bayrische Publikum mit einem astreinen: „Servus, ihr Schlawiner“, wofür er lauten Jubel erntete und dann legte er sogleich mit zwei nagelneuen Tracks namens „Supernova“, der zum Mitsingen animierte und dem Titeltrack von „Silver Romance“ nach.
Mit einem Wechselspiel aus flotten Bangern der Marke „Union Of The Strong“ und unterhaltsamen Mitsingkrachern wie „Mr. Evil“, zu dem sich der Fronter einen feschen Hut und eine passende Sonnenbrille aufsetzte, verflog die Zeit wie im Nu und schon bald kam das unglaublich starke „Freedom Call“ sowie „Warriors“, die in keinem Live-Set fehlen dürfen.
Zwischendurch verlangte es Chris passend zum Vatertag nach einem ordentlichen Bier, bei einem Song kam er auch mal ohne umgeschnallter Gitarre auf die Bühne und konnte somit etwas mehr Bewegung aufs Bankett bringen und mit dem ebenfalls neuen „High Above“ kam man dann auch ziemlich schnell für eine Zugabe wieder zurück. Echte Profis, die es an diesem Abend schafften eine gekonnte Mischung aus professionellem Metal-Konzert und heimelig-sympathischem Event, zu basten. „Metal Is For Everyone“ und das abschließende „Land Of Light“ wurden dann noch gebührend gefeiert und lautstark mitgeträllert, ehe sich die Callers verabschiedeten, aber versprachen, wieder zu kommen, denn im Herbst geht es mit RHAPSODY OF FIRE erneut auf Tour!
Setlist FREEDOM CALL:
A Perfect Days
Hammer Of The Gods
Tears Of Babylon
Supernova
Silver Romance
Union Of The Strong
The Quest
Infinity
Out Of Space
Mr. Evil
Freedom Call
Power & Glory
Warriors
–
High Above
Metal Is For Everyone
Land Of Light
FREEDOM CALL überzeugten einmal mehr auf ganzer Linie, denn Chris, Lars, Francesco und der heimgekehrte Ramy sind ein eingespieltes Team, lieferten eine astreine Performance und begeisterten die Fans. Von Tour-Start Schwierigkeiten war nichts zu spüren, die Premiere der neuen Tracks lief reibungslos und die Songs fügten sich auch mühelos in das mit Hits gespickte Set. Und so hoffen wir, dass man sich für das nächste Mal nicht so viel Zeit lässt, es im Herbst auf Tour wieder krachen lässt und kein Black Metal aufnimmt, wie es Chris scherzhaft vorschlug. Wir sind auf jeden Fall wieder dabei!