deep purple =1
DEEP PURPLE
=1
(Hard Rock)

 


Label: Edel (earMusic)
Format: (LP)

Release: 19.07.2024


Nach dem obligatorischen Lockdown-Coveralbum („Turning To Crime“ 2021) erscheint 2024 mit „=1“ ihr neuestes Studioalbum. DEEP PURPLE muss man, glaube ich, nicht mehr großartig vorstellen, denn wer 2024 noch nie von der britischen Hardrocklegende gehört hat, ist entweder erst in den letzten fünf Jahren auf die Welt gekommen oder hat sich noch nie in irgendeiner Weise mit Musik beschäftigt.

Kommen wir also zur Hauptsache: dem neuen Album. Ehrlich gesagt hat mich der Einstieg mit „Show Me“ etwas überrascht. Der Song wirkte auf mich ein wenig zu jugendlich und modern, und ich dachte, die alten Herren wollten sich jünger geben, als sie sind. Immerhin wird Ian Gillan am 19. August 79 Jahre alt, Herr Glover im November ebenfalls. Paice und Airey zählen auch schon stolze 76 Lenze. Einzig der Neuzugang an der Gitarre, Simon McBride, ist mit 45 Jahren noch vergleichsweise jung. Das sagt jedoch nichts über sein Können aus, aber dazu später mehr. „A Bit On The Side“ verwöhnt meine Gehörgänge dann mit vertrauten Klängen, und zum Glück bleibt es bis zum Ende des Albums so. Songs wie „Sharp Shooter“, „Portable Door“ oder „If I Were You“ zeigen eindrucksvoll, warum DEEP PURPLE seit 56 Jahren zur Spitze des Hard Rocks zählen und diese Position auch ungefochten anführen.

Weitere Beweise liefern die fünf Herren mit „Pictures From You“ oder „Lazy Sod“ (das mich etwas an „Strange Kind Of Woman“ erinnert), sowie der Rausschmeißer „Bleeding Obvious“. Diese Stücke reihen sich nahtlos in die zahlreichen Klassiker der Band ein. Man merkt sofort, dass es sich hier um ein eingespieltes Team handelt, bei dem sich jeder auf den anderen blind verlassen kann. Auch Neuzugang Simon McBride, der seit 2022 für den aus familiären Gründen ausgestiegenen Steve Morse die sechs Saiten übernommen hat, fügt sich perfekt ins Gesamtbild ein. Er bringt sogar frischen Wind in die Band. Ich empfinde ihn als perfekten Mix aus Herrn Blackmore (natürlich nur zu seinen DEEP PURPLE und RAINBOW Zeiten) und Steve Morse. Die Duelle zwischen ihm und Organist Don Airey klingen, als ob es schon immer so gewesen wäre. Noch kurz zu Ian Gillan: Seine Stimme erreicht natürlich nicht mehr die Höhen von früher, aber das ist verständlich. Trotzdem wurde das Album perfekt eingesungen, und auf stimmliche Experimente wurde gänzlich verzichtet. Nur beim Song „Now You’re Talkin’“ versucht Gillan, etwas härter und kantiger zu klingen, was ihm jedoch fast misslingt.

Mit „=12“ liefert DEEP PURPLE genau das ab, worauf ihre Fans gewartet haben: 13 neue Songs, von denen 11 für mich mitten ins Schwarze treffen. Was will man mehr?

 


Tracklist „Turning To Crime“:
01. Show Me
02. A Bit On The Side
03. Sharp Shooter
04. Portable Door
05. Old-Fangled Thing
06. If I Were You
07. Pictures Of You
08. I’m Saying Nothin‘
09. Lazy Sod
10. Now You’re Talkin‘
11. No Money To Burn
12. I’ll Catch You
13. Bleeding Obvious
Gesamtspielzeit: 52:11


Band-Links:

deep purple turning to crimedeep purple =1

 

 

 


deep purple =1
DEEP PURPLE – =1
LineUp:
Ian Gillan (Vocals)
Roger Glover (Bass)
Simon McBride (Guitar)
Don Airey (Keyboard)
Ian Paice (Drums)
8.5
Share on: