Wired Machines
(Noiserock | Post Hardcore)
Label: Grazil Records
Format: (LP, Digital)
Release: 07.06.2024
Das 2018 gegründete Grazer Trio COMA SYSTEM meldet sich mit seinem zweiten Album „Wired Machines“ zurück. Wie schon nach dem Debütalbum „Blurred“ zu erwarten war, nehmen uns die drei Musiker auch diesmal auf eine anspruchsvolle Tour de Force durch ihr Noise-Rock-Universum mit.
Bereits der Opener „Oversampled World“ beeindruckt mit einer schwungvollen Bassline, während die bewusst übersteuerten Gitarren eine loopartige Feedbackschleife erzeugen, die dem Song eine zusätzliche, sperrige Atmosphäre verleiht. Diese erinnert angenehm an Bands wie 31 KNOTS oder BATTLES, die Band des Ex-HELMET– und TOMAHAWK-Schlagzeugers John Stanier.
Das nachfolgende „Another Universe“ rockt dann vergleichsweise geradlinig, aber nicht minder wuchtig. Besonders überzeugt der Mann am Mikrofon, Ferdinand Fuhrmann, dessen gehetzt wirkende Stimme angenehm an Vocals erinnert, deren genaue Zuordnung mir jedoch entgleitet. Dennoch tauchen vor dem geistigen Auge die immer sträflich unterschätzten und längst verblichenen FRODUS auf. In „Inside Out“ werden wuchtige Gitarrenwände aufgebaut, die aus den Boxen strömen wie Lava. Generell besticht „Wired Machines“ mit einer gelungenen Produktion und einem satten Sound. „Thirteen“, das von einem Maschinensample eröffnet wird, hätte wohl auch auf einer späten FUGAZI-Platte Platz gefunden, wären da nicht wieder die wuchtigen Riffs, die alles niederwalzen. Das sperrige „Noise“ entfaltet dann eine fast unerwartete Eingängigkeit und wird dennoch seinem Titel gerecht. Songs wie „Fall Apart“ oder „Subject“ überzeugen durch ausgefeiltes Songwriting und nehmen den Hörer auf eine wahre Achterbahnfahrt zwischen laut, leise, eingängig und sperrig mit, ohne dabei die Nerven zu strapazieren oder aus dem Ruder zu laufen. Denn trotz all der Facetten, aus denen sich ihr Sound zusammensetzt, klingt das Trio immer unverwechselbar und wie aus einem Guss.
Kurzum, was das Trio COMA SYSTEM hier auf „Wired Machines“ abliefert, braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Wer also mit den bereits genannten Bands oder ob der Riffgewalt auch mit Truppen wie KOWLOON WALLED CITY etwas anfangen kann, sollte hier unbedingt zugreifen. Gespannt darf man auf die Live-Performance des Trios sein, denn deren Umsetzung wird wohl einer Naturgewalt gleichen.
Tracklist „Wired Machines“
1. Oversampled World
2. Another Universe
3. Inside Out
4. Thirteen
5. Noise
6. Aliens
7. Illusions
8. Fall Apart
9. Subject
10. The End
Gesamtspielzeit:
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