Birthday
(Blues Rock | Classic Rock)
Label: Throwdown (BMG)
Format: (LP)
Release: 02.08.2024
Ob der Titel des neuen Albums schon vor der Erkenntnis entstand, dass Sängerin Elin Larrson während der Arbeit zu „Birthday“ schwanger wurde, oder ob dieser Name erst danach gewählt wurde, konnte ich nicht rausfinden. Auf jeden Fall war es ein Zufall oder eine glückliche Fügung, die sich da ergeben. Ob es auch so eine glückliche Fügung war sicfh für das vierte Studioalbum Produzenten Freddy Alexander anzulachen, sei dahingestellt. Alexander hat in der Vergangenheit mit Rihanna oder John Newman zusammengearbeitet und der Schwede hat auch auf „Birthday“ das rockige, verruchte bis hin zum psychedelischen Touch, das BLUES PILLS zu mindestens auf den ersten beiden Alben für mich ausgemacht hat, fast völlig ausgelöscht.
Die meisten Songs kommen ohne Ecken und Kanten um die Ecke und sogar das Hauptwerkezug, Elins Stimme, musste Federn lassen. Zeitweise erinnert sie mich stark an Beth Ditto (GOSSIP). Gut zu hören auf „Don’t You Love It“ oder „Holding Me Back“. „Shadows“ und „Somebody Better“ lassen etwas altes Feeling aufkommen, aber auch nicht wirklich. Irgendwie fehlt das gewisse Etwas. Die wirklichen Stärken entfalten die ruhigen Songs wie zum Beispiel „Like A Drug“ oder „I Don’t Wanna Get Back On That Horse Again“. Absolutes Highlight des Albums ist für mich die Ballade „Top Of The Sky“, aber auch hier habe ich das Gefühl, dass am Ende ein noch einmaliger Einsatz des Refrains nach kurzer Stille, dem Song besser getan hätte als diesen abrupten Schluss. Ich kann auch nicht nachvollziehen, was der Band oder dem Produzenten des Clips zu „Top Of The Sky eingefallen ist, diese gefühlvolle Ballade im Proberaum aufzunehmen und den Song ständig mit Unterhaltungen innerhalb der Band zu unterbrechen? Anscheinend hat die Band aus dem Fehler vom Debütalbum nichts gelernt. Für alle die sich nicht mehr erinnern können: Da sich der Release des Debüts verzögert hatte, brachte die Band zwei EPs heraus, die unheimlich einschlugen. Leider wurden dann auf der Langrille die Songs wie „Devil Man“ oder „The River“ neu arrangiert und im Zuge dessen auch komplett verunstaltet.
Diese Tatsache konnte den Erfolg der Band nicht dezimieren und die Songs wurden auch damals nicht im Kommerzradio gespielt, genauso wie jetzt. Also bitte liebe Band, lasst die Finger von Produzenten die Hits fürs Radio und die Maße produzieren wollen und geht wirklich zurück zu euren Retrowurzeln. Die Fans würden es mit Sicherheit begrüßen.
Man kann sich aber „Birthday“ trotzdem anhören bzw. stört keiner der Songs nebenbei gehört wirklich, vom Hocker reißen (bis vielleicht auf „Top Of The Sky“) tun sie einem aber auch nicht.
Tracklist „Birthday“:
1. Birthday
2. Don’t You Love It
3. Bad Choices
4. Top Of The Sky
5. Like A Drug
6. Piggyback Ride
7. Holding Me Back
8. Somebody Better
9. Shadows
10. I Don’t Wanna Get Back On That Horse Again
11. What Has This Life Done to You
Gesamtspielzeit: 38:55
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