Arkadius Antonik ist zurzeit offensichtlich kreativ und motiviert, veröffentlichte er ja vor kurzem erst das neue Album mit seinen Celtic Metallern SUIDAKRA, da überraschte er nur eine Woche zuvor mit einem Shadow-Drop einer seiner weiteren Spielwiesen. FALL OF CARTHAGE rief er gemeinsam mit Shouter Sasha Aßbach ins Leben und geht nun mit „Kernel Panic“ schon in die vierte Runde, jedoch dieses Mal vorerst nur digital.
Seit dem Debüt 2015 hat sich im Detail einiges getan, doch die beiden Herren bleiben sich grundsätzlich treu und liefern groovenden Metal mit Thrash-Anleihen, sodass man beim ruppigen Opener „Don’t Call Me“, dank intensiven Leads, flotten Beats vom dritten Mann Ken Jenzen, der seit 2019 auch bei SUIDAKRA in die Felle haut, und den Shouts von Sascha an MACHINE HEAD. Aber nicht nur diese Amerikaner, sind dezente Einflüsse der Band, auch LAMB OF GOD oder DEVILDRIVER vermag man im starken Riffing und den dynamischen Tempiwechsel erahnen.
Mit ein paar Keys im Hintergrund startet das mit heavy Riffs ausgestattete „Gate To Nowhere“ und bringt somit etwas mehr Leichtigkeit in den Sound, „Sink Or Swim“ bringt dann die moderneren Elemente weiter in den Vordergrund, denn FALL OF CARTHARGE scheut nicht vor Ausflügen in anderen Genres und dass dann hier und da Arkadius keltische Handschrift zu lesen ist, verwundert und stört gleichermaßen nicht. Um das Ganze spannend zu halten gibt es auch immer mal wieder ein paar Experimente an den Vocals, ein paar Chöre oder Gangshouts sowie immer wieder kleinere Kniffe. Ganz andere Saiten ziehen die beiden dann aber bei „Every Other Year“ auf und so gibt es cleane Vocals, halbakustische Gitarren und einen traurigen Unterton. Im Verlauf steigert sich das ganze zur Kampfballade mit drückenden Riffs und halbcleanen Vocals, wobei man im Mittelteil samt Synthie-Beats nochmal ein ganz anderes Flair serviert bekommt. Auch im folgenden „Pushback“ gibt es ruhigere Momente, in „Moss“ geht es etwas treibender zu und auch hier lässt man auch mal der Atmosphäre wegen die Gitarren weg. Dafür gibt es mit „Black Gaffa“ nochmal ruppig auf die Fresse, ehe „Unseen“ mit überraschend beschwingten Beats beginnt, sich aber auch zur intensiven Groove-Hymne entwickelt. Den Abschluss macht die fast schon folklorisch klingende Weise „Walnut Parrats“ samt passenden Instrumenten und Highland-Stimmung.
FALL OF CARTHARGE haben einmal mehr abgeliefert. Zwar steigern sich die drei Herren einmal mehr, ob man mit dieser Band auch mal größere Durchbrüche schafft, bleibt abzuwarten, dazu müsste man dieses starke Material aber am besten auch öfter live zu hören bekommen.
Tracklist „Kernel Panic“:
1. Don’t Call Me
2. Gate To Nowhere
3. Sink Or Swim
4. No Bugfix
5. Every Other Year
6. Pushback
7. Moss
8. Black Gaffa
9. Loneliness
10. Unseen
11. Walnut Parrats
Gesamtspielzeit: 42:36
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