Prude
(Punkrock | Post Hardcore | HC Punk)
Label: Pure Noise Records
Format: (LP)
Release: 04.1o.2024
Dass das inzwischen schon fünfte Album „Prude“ des Quintetts DRUG CHURCH aus Albany, New York, ein womöglich großer Wurf sein könnte, hat sich ob des schon vor geraumer Zeit (nämlich im März 2023) veröffentlichten „Myopic“ abgezeichnet. Welches ja gar nicht so lange nach ihrem letzten regulären Album „Hygiene“ erschien. Nun ließ man aber die Hörer*innenschaft doch fast einen halbes Jahre auf den neuen Langspieler warten. Und das Warten hat sich mehr als gelohnt, soviel sei schon mal verraten.
Die Truppe, deren Mitglieder sich auch in Bands wie MILITARIE GUN oder SELF DEFENSE FAMILY kreativ austoben, vermag es durchaus einen Spannungsbogen aufzubauen, und darüberhinaus alle Erwartungen zu übertreffen. Schon der Opener „Mad Care“ überzeugt mit drückendem Schlagzeug und einem mehr als eingängigen Chorus, der einem extrem eindringlich, aber ebenso druckvoll aus den Boxen entgegenschlägt.
Es folgt das schon hochgelobte „Myopic“, das auch im Albumkontext seine absolute Hitqualität auszuspielen vermag und somit eigentlich wie geschaffen für Radio Airplay in Heavy Rotation. Als müssten Sie ihre Songwriting-Qualitäten gleich nochmals unterstreichen, legen sie das großartig hymnische „Hey Listen“ nach, bevor das Riff zum, ebenfalls schon im Vorfeld veröffentlichen, „Demolition Man“ wohl für zahlreiche offene Münder sorgen wird. Dass sich DRUG CHURCH nicht immer ganz so ernst nehmen, offenbaren dann einmal mehr die großartigen wie witzgen Lyrics zu „Business Ethics“ oder dem großartigen Storytelling in „Yankee Trails“. Gepaart mit einem Songwriting, dem eine unglaubliche Leichtigkeit inne wohnt und aus jedem Song ein musikalisches Kleinod kreiert, reihen DRUG CHURCH einen großartigen Song an den nächsten, die noch dazu allesamt gnadenlos ins Ohr gehen.
Als wäre das Gesamtpaket „Prude“ schon nicht gut genug, gibt uns Sänger Patrick Kindlon im abschließenden „Peer Review“ dann noch eine Textzeile mit, die wir uns alle wohl hinter die Ohren schreiben könnten und sollten: „You can’t feel superior to people you’re in it with. These are your peers and you just gotta deal with it“
„Prude“ ist wohl die beste Post-Hardore Platte des Jahres, denn DRUG CHURCH klingen nicht nur unverkennbar, sondern lassen Punk Rock, Hardcore und Indie Rock zu einem homogenen, wie leichtfüssigen und süchtigmachendem Amalgam verschmelzen. Absolute Empfehlung und ein mehr als würdiger Anwärter auf das Album des Jahres.
Tracklist „Prude“:
1. Mad Care
2. Myopic
3. Hey Listen
4. Demolition Man
5. Business Ethics
6. Slide 2 Me
7. Chow
8. The Bitters
9. Yankee Trails
10. Peer Review
Gesamtspielzeit: 28:44
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