WARDRUNA trugen in der Vergangenheit dazu bei, nordische Volksweisen der Masse näherzubringen, und so erschufen sich die Norweger rund um Mastermind Einar Selvik einen gewissen Kult-Status, was sie auch die Live-Shows so gut wie immer ausverkaufen lässt. Nun gibt es mit „Birna“ ein neues Album, die Übersetzung aus dem Altnordischen heißt „Bärin“, und die Lyrics handeln vom Lebenszyklus dieses Tieres.
Man beginnt mit sanften Tönen und gesprochenen Lyrics, allerdings wird zusehends mehr Druck aufgebaut und hymnischer Backgroundgesang vernehmbar. Dazu gesellt sich nach einer Weile der einnehmende Gesang von Einar Selvik, sodass ein opulentes Werk entsteht. Darauf folgt der Titeltrack „Birna“ bei dem erstmals die klare Stimme von Lindy-Fay Hella ertönt, die gemeinsam mit Einar ein klangvolles Duett bildet. Dieser Song ist etwas sanfter als das zuvor Gehörte, und erzeugt ein tiefes Gefühl der Sehnsucht. „Ljos Til Jord“ tönt nach Stammesgesang und darauf folgt „Dvaledraumar“, ein äußerst bedächtiges aber doch sehr intensives Stück, das mit einer Länge von über 15 Minuten regelrecht zum Träumen einlädt. Hier finden sich nur reduziertes Instrumentarium und sanfter Gesang, dafür kehrt man bei „Jord Til Ljos“ zu den eine Spur schnelleren Tönen zurück, allerdings mit ebenso einnehmendem Gesang.
Ein bisschen kämpferisch klingt „Himinndotter“ und darauf folgt „Hibjørnen“, das nur aus Vocals und dezenten Zupflauten besteht. „Skuggehesten“ ist der härteste Track auf der Platte und hier nimmt Einars Stimme teilweise bösartige Züge an. Danach stehen jedoch wieder gemütlichere Klangwelten auf dem Programm mit teilweise schmerzverzerrtem Gesang, bevor das abschließende „Lyfjaberg“ ertönt, bei dem man von wohltuenden Rhythmen eingefangen wird, und auch wenn die Spieldauer des Albums mehr als eine Stunde ist, so fällt der Abschied doch sehr schwer.
Wie von den Vorgängern gewohnt steht die Mystik auf „Birna“ stark im Vordergrund, die in unterschiedlicher Gestaltung das Geschehen bestimmt. Natürlich dominieren eher die leisen Töne, aber zwischendurch wird auch Kraftvolles eingestreut. Somit kann der Fan auch dieses Album bedenkenlos seiner Sammlung einverleiben.
Tracklist „Birna“:
1. Hertan
2. Birna
3. Ljos Til Jord
4. Dvaledraumar
5. Jord Til Ljos
6. Himinndotter
7. Hibjørnen
8. Skuggehesten
9. Tretale
10. Lyfjaberg
Gesamtspielzeit: 66:33
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