LANDMVRKS – The Darkest Place I've Ever Been
LANDMVRKS
The Darkest Place I’ve Ever Been
(Metalcore)

 


Label: Arising Empire
Format: (LP)

Release: 25.04.2025


Die Band wurde 2014 in Marseille gegründet und ist bekannt für ihre charakteristische Mischung aus druckvollen Riffs, eingängigen Melodien und emotionaler Tiefe. Spätestens mit dem dritten Album „Lost In The Waves“, das den Einstieg in die deutschen Albumcharts schaffte, etablierten sich die Franzosen als feste Größe innerhalb der europäischen Metalcore-Szene.

Ich habe LANDMVRKS bereits mehrfach live erlebt, meist als Support und obwohl sie solide auftraten, fehlte mir bislang immer der letzte Funke. Deshalb war ich besonders gespannt, ob das neue Album mich diesmal stärker packen würde. Doch auch bei diesem Album blieb mein erster Eindruck eher verhalten. Vielleicht, weil sich die jungen Franzosen nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Aber trotzdem oder gerade deshalb funktioniert vieles wieder sehr gut.

Der Opener „The Darkest Place I’ve Ever Been“ macht seinem Namen alle Ehre. Die ersten Sekunden sind überraschend ruhig und verletzlich, bevor der Song mit voller Wucht losbricht. Shoutige Vocals, fette Drums, treibende Riffs, alles ist da. Und doch wirkt der Song fast zerrissen, was vermutlich zur Thematik passt, mich aber nicht ganz abholt. Zwischen hymnischen Chören und aggressiven Parts bleibt vor allem der abrupte Wechsel der Vocal-Stile im Gedächtnis.

Mit „Creature“ folgt ein starker Kontrast zum ersten Track, jedoch liefern LANDMVRKS hier ihren Signature Move. Französischer Rap trifft auf klassische Metalcore-Gewalt. Der melodische Refrain hat definitiv Mitsingpotenzial und macht den Song emotional zugänglich. „Creature“ ist ein Paradebeispiel für den LANDMVRKS-Stil.

Der Feature-Track „A Line In The Dust“ mit Mat Welsh von WHILE SHE SLEEPS überzeugt durch harmonische Zusammenarbeit und melodischen Refrain. Überraschend ist die Kollaboration nicht, dafür aber durchwegs gelungen. Auch elektronische Elemente mischen sich dezent ein. Insgesamt einer der eingängigeren Tracks des Albums, mit fast poppigem Appeal.

Die Songs „Blood Red“ und „Sulfur“ knüpfen an bekannte Elemente an. Vor allem der französische Sprechgesang bleibt ein Markenzeichen. Während „Blood Red“ solide, aber wenig überraschend daherkommt, sticht „Sulfur“ mit starken Strophen und von Frontsänger Florent Salfati präzise gesetzten Vocals besonders hervor. Für mich ist das einer der stärksten Songs des Albums.

„Sombre 16“ ist ein kurzes Interlude, das rein auf dem französischen Rap basiert. Zwar trägt es wenig zum Gesamtfluss des Albums bei, fällt aber durch den Stilbruch auf und bleibt dadurch zumindest präsent. Anders geht es dann wieder weiter mit „The Great Unknown“. Der Track startet mit fast punkigen Vibes, verliert sich dann aber etwas im typischen Schema. Kein Ausfall, aber auch kein Song, der lange nachhallt.

Deutlich mehr wagen LANDMVRKS mit „La Valse Du Temps“, einem Stück, das zunächst wie eine Ballade anmutet, für mich ein echter Höhepunkt des Albums. Der Song beginnt balladenhaft, mit mehrstimmigen Gesängen und sanftem Piano. Doch langsam bauen sich Energie und Wut auf, bis der Track in einer mehrstimmigen, kanonartigen Struktur explodiert. Ein kluges Songwriting, das zeigt, was die Band kann, wenn sie sich traut.

„Deep Inferno“ bringt mit groovigem Schlagzeug und aggressivem Drive wieder klassischen LANDMVRKS-Sound. Der Track reißt mit, auch wenn er keine ganz neue Seite zeigt. „Requiem“ folgt einem inzwischen vertrauten Muster: ruhiger Beginn, dann der plötzliche Ausbruch. Trotzdem wirkt der Song durchdacht und atmosphärisch dicht. Besonders gelungen ist die Rückkehr zum ruhigen Klang am Ende, die fast wie ein musikalischer Kreis wirkt.

Der finale Track „Funeral“ schließt das Album in einem melancholischen Ton ab. Die Vocals wirken zwar an manchen Stellen etwas bemüht, doch die Pianomelodie sorgt für einen versöhnlichen Abschluss. Zusammen mit dem ersten Song bildet „Funeral“ einen dramaturgischen Rahmen, der „The Darkest Place I’ve Ever Been“ in sich rund macht.

LANDMVRKS liefern mit ihrem vierten Album ein solides Werk ab, das ihre Stärken voll ausspielt, aber nur selten neue Wege geht. Wer mit ihrem Sound bereits vertraut ist, bekommt hier genau das, was man erwartet. Neben energiegeladene Riffs und großen Melodien liefern die Franzosen ihre eigenständige Mischung aus französischem Rap und modernem Metalcore. Zwar fehlen die ganz großen Überraschungen, doch die emotionale Tiefe und das durchdachte Songwriting machen das Album trotzdem hörenswert.

Autorin: Daniela Krebelder


Tracklist „The Darkest Place I’ve Ever Been“:
1. The Darkest Place I’ve Ever Been
2. Creature
3. A Line In The Dust (feat. Mat Welsh)
4. Blood Red
5. Sulfur
6. Sombre 16
7. The Great Unknown
8. La Valse du Temps
9. Deep Inferno
10. Requiem
11. Funeral
Gesamtspielzeit: 36:13

 


Band-Links:

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LANDMVRKS – The Darkest Place I've Ever Been
LANDMVRKS – The Darkest Place I’ve Ever Been
LineUp:
Florent Salfati (Vocals)
Nicolas Exposito (Guitars)
Paul C. Wilson (Guitars)
Rudy Purkart (Bass)
Kevin D’Agostino (Drums)
Guest:
Mat Welsh (WHILE SHE SLEEPS)
7.5
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