European Savagery 2025: HATEBREED, PRÆYA, FATAL PATH @ Posthof, Linz (25.06.2025)

Tourposter Hatebreed


Endlich mal wieder ein lauter Abend im Linzer Posthof! Am 25. Juni gab es eine geballte Ladung Hardcore und Metalcore in und (zum Teil) aus Oberösterreich. Mit HATEBREED stand eine echte Szenengröße als Headliner in Linz auf der Bühne, aber auch die lokale Szene durfte mit FATAL PATH und PRÆYA glänzen. Ein Booking, das nicht nur für musikalische Abwechslung sorgte, sondern auch Szenensupport vom Feinsten zeigte.

Pünktlich um 19:00 Uhr eröffnete die Linzer Band FATAL PATH den Abend. Die Hardcore-Truppe hat bisher nur eine EP im Jahre 2022 mit vier Songs veröffentlicht, das hinderte sie aber keineswegs daran, die Bühne mit spürbarer Energie, trotz der drückenden Hitze und noch verhaltenen Stimmung im Saal, einzunehmen. Nach kurzen technischen Problemen am Bass gings dann aber los – roh, laut und intensiv.

Den ungehobelten Sound von FATAL PATH würde ich als Rohdiamant mit Potenzial nach oben bezeichnen. Live machte es richtig Spaß zu beobachten, wie viel Herzblut und Spielfreude da drinsteckt, obwohl der Saal noch nicht komplett gefüllt war und die Crowd eher im Aufwärmmodus blieb. Zwei, drei Headbangs hier, ein zustimmendes Nicken da, aber für Bewegung hat es leider noch nicht gereicht. Aber ich denke nicht, dass dies an der Performance lag, wohl eher an der Uhrzeit und der Hitze. Als lokaler Opener haben sich FATAL PATH aber auf jeden Fall bewiesen und positiv überrascht und mich sehen sie bestimmt wieder!

HATEBREED, PRÆYA, FATAL PATH

Mit PRÆYA folgte ein stilistisch etwas anderer, aber nicht minder starker Act. Ebenfalls aus Oberösterreich kommend, servierte das Quartett klassischen Metalcore mit fettem Gitarrensound und spürbarem Druck. Zwar wird das Genre hier nicht neu erfunden, aber das, was sie machen, machen sie sehr gut.

Frontmann Mike überzeugte mit starker Bühnenpräsenz und aggressiven, präzisen Vocals. An dieser Stelle ziehe ich meinen Hut, denn auch die Instrumentalfraktion lieferte ordentlich ab: Technisch versiert, mit ordentlich Groove und Dynamik. Und siehe da, gegen Ende des Sets löste sich die Linzer Zurückhaltung endlich ein wenig auf, erste Moshpits formierten sich. PRÆYA dürfte zwar noch eine frische Formation sein (viel kann man im Internet nicht zu ihnen finden), aber kein unbeschriebenes Blatt. Die Bandmitglieder waren bereits in anderen Projekten aktiv und das merkt man. Metalcore-Fans sollten PRÆYA unbedingt auf dem Radar behalten.

hatebreed posthof

Und dann war es soweit, HATEBREED betraten die Bühne und plötzlich war alles anders. Ab der ersten Sekunde gab es kein Halten mehr. Die Transformation des Publikums war beeindruckend. Eben noch zurückhaltend, jetzt kollektiv im Ausnahmezustand. Der Moshpit öffnete sich beim ersten Ton und blieb für die gesamte Show in Bewegung.

HATEBREED spielen den klassischen, kompromisslosen Hardcore, keine Überraschungen, keine Spielerein. Dafür überzeugen sie aber mit maximaler Energie, geballter Power und Mitsingzeilen en masse. Sänger Jamey Jasta forderte das Publikum immer wieder zum Mitbrüllen und Mittanzen auf und das mit Erfolg. Über 30 Jahre Bandgeschichte machen sich live dann doch bemerkbar. Ein kurioses Highlight war der „Ball of Death“, ein riesiger schwarzer Luftball, dieser machte im letzten Viertel der Show die Runde im Publikum. Solche Gimmicks sind definitiv Geschmackssache, aber die Stimmung war auf dem Siedepunkt.

Für die letzten zwei Songs wechselte ich auf die schöne Tribüne im großen Saal des Posthofs und der Anblick, der sich mir dort bot, war reinstes Kino. Die Crowd in Dauerbewegung und ein riesiger Moshpit, dessen Ausmaß mir von unten gar nicht bewusst war. Auch wenn mich HATEBREED musikalisch nach wie vor nicht komplett abholen, war ihre Live-Show ein Brett und ich denke die Fans waren mehr als zufrieden.

hatebreed posthof


Ein Abend, der besser endete, als er begann. Während die lokalen Acts mit Potenzial und Spielfreude punkteten, zündeten HATEBREED ein Live-Feuerwerk der alten Schule. Der Wandel in der Crowd von zögerlich zu zügellos war schon fast filmreif. Dieser Abend bestätigte für mich wieder einmal, dass diese Art der Musik viel zu selten in Linz ist.

Autor: Daniela Krebelder
Fotos: Anthony Seidl


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