Vier Jahre sind ins Land gezogen, seit dem letzen Album „Mersmak“ der Norweger von LÜT, und diese waren nicht unbedingt ereignisarm. Sorgte man erst musikalisch für Furore, musste man doch den Ausstieg des Sängers hinnehmen. Aber anstatt sich in der Suche nach einer Ersatzperson zu verlieren, beschloss man die Gesangsrollen einfach untereinander in der Band neu aufzuteilen, und dies funktioniert durchaus beachtlich.
Musikalisch wurde der Punk Rock Faktor wieder ein wenig nach oben geschraubt, der Sound ist aber immer noch bestens in der Indie Rock Disko aufgehoben und dementsprechend tanzbar, wie „Fokk D“ oder das schon im Vorfeld veröffentlichte „Opp Ned“ unter Beweis stellen. Gesungen wird mit einer erwähnenswerten Ausnahme wieder in der Landesprache – Norwegisch. Konnte man doch Bela B. von den DIE ÄRZTE als Gast auf „Glücksschmied“ gewinnen und so ertönt auch der Refrain einmal auf Deutsch zu dem steht die sonore tiefe Stimme des Schlagzeugers der Deutschpunk Legenden dem Sound von LÜT gut zu Gesicht.
Mit „Guro“ gibt es dann einen ordentlichen Punk Rock Kracher, bei dem man wohl den Kollegen von THE GOOD, THE BAD & THE ZUGLY ins Studio geschielt hat, die ja auch soeben eine neues Album namens „November Boys“ veröffentlicht haben. Und auch bei „Perfekta Liv“ halten die Herrschaften das Tempo hoch und lassen gleichsam die Tanzbeine schwingen. Beim abschließenden „Karusellen“ gibt’s sowohl wuchtige bis pathische Gitarrenwände als auch mehrstimmige A Capella Parts.
Das selbstbetitelte dritte Album von LÜT ist eine kurzweilige, launige Angelegenheit mitzehn eingängen luftigen Songs, die Spaß und gute Laune machen.
Autor*in: David Zuser
Tracklist „Lüt“:
1. Fokk D
2. Smil & Vink
3. Opp Ned
4. Glücksschmied
5. Konfortsona
6. Guro
7. Gehenna É
8. Perfekte Liv
9. Bindingstid Pa Livstid
10. Karusellen
Gesamtspielzeit: 33:27
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