PIECE – Rambler's Axe
PIECE
Rambler’s Axe
(Sludge Metal)

 


Label: This Charming Man Records
Format: (LP)

Release: 05.09.2025


Sludge kennt man eigentlich aus den tiefsten Sümpfen Louisianas. Im Geiste der ewigen Größen CROWBAR, EYEHATEGOD, ACID BATH und DOWN wirkt auch ein Trio aus Berlin auf ihrem zweiten Album „Rambler’s Axe“. PIECE traten um 2017 mit ihrer ersten selbstbetitelten EP auf den Plan, nach einer Split im darauffolgendem Jahr,  veröffentlichte man 2023 das viel beachtete Debütalbum „Ancient Greed“.

Der Sound ist auf „Rambler’s Axe“ klar definiert. Die Riffs sind tonnenschwer, zäh wie Lava und derartig tief gestimmt, dass alle Organe vibrieren. Das Schlagzeug setzt seine klaren Akzente, ist stets gleichberechtigt präsent und lässt seine Schläge wie lauter kleine Bomben einschlagen. Die Stimme ist kratzig und roh und erinnert nicht nur einmal an Matt Pike von HIGH ON FIRE.

„Heria“ leitet wie ein Sirenenalarmton ein auf was da kommt. „Demigod“ schlägt einem mit seinem bombastischen Riff direkt ins Gesicht. Das ist langsamer tonnenschwerer Sludge par excellence. Langsam und bedrohlich sägt die Gitarre, während das Schlagzeug noch langsam nebenher trottet. Im Refrain explodieren dann die Drums förmlich und formen ein wahres Donnergrollen. Gemeinsam mit den rohen fiesen Vocals ist die Intensität im Song fast greifbar. Wie aus dem Nichts entsteht ein herausragendes Solo und bringt selbst NWOBHM Wurzeln ins Spiel. „Bastard Sword“ dreht die Energieregler nochmals nach oben und agiert in höherem Geschwindigkeitsbereich. Man wähnt sich im Rausch, doch was PIECE wirklich meisterlich beherrschen, ist das Spiel mit der Atmosphäre. Der Song zieht sich zurück und wird plötzlich bedrohlich langsam, driftet fast in Doom Gefilde ab. Gerade diese langsamen dunklen Songteile sind es, die den Vocals gutstehen. Die Stimme wird zum eigenen Instrument und drückt ihren Stempel auf.

„Spheres“ beeindruckt mit starkem Hardcore Einschlag. Das Tempo geht nochmals rauf, das Gitarrenriff reitet dahin aber das Schlagzeug ist der klare Star der Show. Der Beat und Groove sind atemberaubend, mit dem gangshoutmäßigen Gesang im Refrain hat der Song eine klare Core Attitüde. Das Solo lebt den Schweinerock und setzt dem Track die Krone auf. Ein absoluter Hammersong, der die Bühnen der Welt zerlegen wird. Das Instrumental „Hathol“ lässt kurz durchatmen, bevor es mit dem Titeltrack wieder in die Vollen geht. Der Song braucht etwas Zeit um sich aufzubäumen, wird aber immer treibender und wütender.

„Owl Eyes“ nimmt sich klar zurück als langsamster Song des Albums. Ein Sludge Brecher lässt er an frühe CROWBAR denken. Die Intensität ist stets vorhanden und meisterlich inszeniert. Die gedoppelten Gitarren zum Ende hin bringen eine coole Melodik in die zähe lavaartige Rythmusabteilung. Natürlich will man den Hörer*innen den Abschied nicht leicht machen. PIECE prügeln einem zum Ende hin mit „Serpentfolk Tyel“ ein fast zehnminütiges Monster entgegen. Voller Kraft und roher Brutalität schlagen einem die Riffs und das geniale Spiel an den Toms entgegen. Der Groove und die Vibes gehen stark in Richtung DOWN und lassen einen die Wartezeit auf deren neues Album vergessen. Zur Mitte hin verlangsamt sich alles wie in Zeitlupe und wie magisch angezogen hört man den Gitarrenleads zu. Der Ausklang ist unerwartet aber nicht minder genial. Südstaaten Rock und singende Solos lassen einen langsam ausfaden und man drückt einfach auf „Repeat“.

Lange Rede kurzer Sinn. Album Nummer Zwei ist für PIECE nochmals ein großer Schritt nach vorne und man kann es kaum erwarten diese Band auf der Bühne zu sehen.

Autor*in: Michael Wimmer


Tracklist „Rambler’s Axe“:
1. Heria
2. Demigod
3. Bastard Sword
4. Spheres
5. Hathol
6. Rambler’s Axe
7. Owl Eyes
8. Serpentfolk Tyel
Gesamtspielzeit: 41:17

 


Band-Links:

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PIECE – Rambler’s Axe
8.5
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