Von Europa gänzlich ignoriert haben sich SEVENTH AVENUE seit 1989 (!) einen Namen in Japan und Südamerika gemacht. 1997 brachten sie es auf Platz 18 der japanischen Heavy Metal Charts, erst Herbst letzten Jahres absolvierten die deutschen Metaller eine mehrwöchige Tour durch Brasilien und haben es sich nun zum Ziel gesetzt, den europäischen und anglo-amerikanischen Markt zu erobern. Zu diesem Zwecke wurde „Between The Worlds“ eingespielt, inzwischen viertes SEVENTH AVENUE Album das in Europa unter Massacre Records erscheinen wird.
Musikalisch klingt das Ganze nach MANOWAR oder PRIMAL SCREAM, vielleicht ein bisschen softer und melodiöser. Besondere Schmankerln gibts kaum, sehr viele Songs wirken (für dieses Art von Musik eher untypisch) ziemlich happy, die Gitarrensolis, von denen es Millionen auf der Scheibe gibt, sind alle sehr hell geschrieben, die Stimme trällert in spärischen Höhen herum und das Schlagzeug spielt nicht mehr als es unbedingt spielen muß. Richtige Hits vermisst man, ein solides Album für Fans des Melodic Metals und Freunde leichter Unterhaltung. Ob das in Zeiten von steigender Musikqualität die Leute hier begeistern wird wird sich erst zeigen.
Einzig wahrlich Revolutionäres scheint die neue Kampagne des Labels zu sein, unter dem Namen Newcomer Price setzt Massacre Records eine Idee um, die sich zumindest in der Theorie gut anhört. Das Label will ausgewählte CDs dermaßen günstig auf den Markt schmeißen, dass es den Musikgeschäften möglich sein sollte, die Tonträger um 9.90 € zu verkaufen. Inwieweit sich der Einzelhandel daran halten wird und ob das ganze wirklich so karitativ ist wie Massacre Records behaupten oder ob es sich dabei um einen letzten Verzweiflungsakt angesichts stagnierender Verkaufszahlen handelt darf getrost bezweifelt werden.
Tracklist „Between The Worlds“:
1. Beyond The Ocean
2. Between The Worlds
3. Levy Your Soul From Hate
4. Tale Of The Forgotten Dreams
5. Angels Eyes
6. Open Your Mind
7. Storm III
8. Until You Come Again
9. Wings Of Dawn
10. Touch Your Love
11. Burning Heart
12. One Life Ends
Gesamtspielzeit: 53:20
