Portugals Aushängeschild in Sachen Gothic-Metal – eigentlich Metal, denn keine andere Band aus Portugal hat es geschafft sich international einen Namen zu machen – liefern den Nachfolger von „Darkness & Hope“.
Im Vorfeld wurden einige Veränderungen wie z.B. Tribal Einflüsse bekannt gegeben. Änderungen sind bei MOONSPELL mit Vorsicht zu genießen, man denke an das abgesackte Album „Butterfly FX“ oder das sehr gewöhnungsbedürftige „Sin Pecado“. Zum Glück ist beim ersten Song (noch) nichts davon zu merken – „In And Above Men“ rockt in typischer MOONSPELL-Manier: aggressive Vocals und treibende Riffs wie zu ihren besten („Irreligious“) Zeiten. Bei „From lowering skies“ könnten eventuell die angekündigten Tribal-Parts sein, für mich wirkt das eher wie eine Etüde für Drummer, aber sicher nicht wie Tribal-Parts, denn diese kennt jeder durch Bands wie SEPULTURA oder SOULFLY nur allzu gut. Der Song an sich ist ganz gut bis auf den überlangen und etwas langweiligen Anfang.
„Everything invaded“ ist der Megakracher schlechthin, darauf habe ich gewartet: ruhiger Anfang, die Stimmung steigt, bis die Herrschaften auf ihren Instrumenten losprügeln. Abwechslungsreicher Gesang, tolle Melodie und Spannungsaufbau. Erinnert mich vom Aufbau her ein wenig an „Full moon madness“, und dieser Song kann sich mit dem Meisterwerk vom „Irreligious“ durchaus messen. Beim nächsten Song – „The southern deathstyle“ – sind ebenfalls vermehrt Drumparts zu hören, aber diesmal sind sie viel besser in den Song eingebaut. Spätestens hier sollte das Album bei jedem zünden. Am Stil ändert sich nicht viel, denn es folgen noch einige sehr gute Songs wie „Antidote“oder „A walk on the darkside“ (Erinnerungen an „Vampiria“ werden wach). MOONSPELL trauen sich mit ihrem neuen Werk – wie in alten Zeiten – etwas lauter und aggressiver zu sein, was ich beim letzten Album etwas vermisst habe.
Der lange Weg nach Finnland zum Produzenten Hiili, hat sich diesmal wirklich gelohnt.
Der lange Weg nach Finnland zum Produzenten Hiili, hat sich diesmal wirklich gelohnt.
Alte und neue Fans können beruhigt zugreifen, es gibt keine bösen Überraschungen, nur ein paar kleine Veränderungen, aber MOONSPELL wären nicht MOONSPELL wenn sie immer die gleiche Musik machen würden.
Tracklist „The Antidote“:
1. In And Above Men
2. From Lowering Skies
3. Everything Invaded
4. The Southern Deathstyle
5. Antidote
6. Capricorn At Her Feet
7. Lunar Still
8. A Walk On The Darkside
9. Crystal Gazing
10. As We Eternally Sleep On It
Gesamtspielzeit: 54:28
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