Osculum Obscenum
(Death Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP) | (Re-Release)
Release: 1993 | 2004
Nach dem guten Einstand „Penetralia” folgte mit „Osculum Obscenum“ das zweite Album der damals reinrassigen Death Metal-Formation HYPOCRISY. Zu dem Zeitpunkt noch mit dem jetzigen DARK FUNERAL-Fronter Masse Bromberg am Mikro kam es zur Veröffentlichung des härtesten und schwärzesten Albums der Bandgeschichte. Gleichzeitig zum Erscheinen des Albums via Nuclear Blast kursierte eine vier Track EP, die über Relapse Records veröffentlicht wurde und Demoversionen von vier Songs des Albums enthielt. Diese Versionen, die durch ihren rauen Sound einen größeren Charme versprühen als es der klinische Sound des Albums tut, sind übrigens auf der Wiederveröffentlichung des Albums als Bonustrack erhältlich.
Eine klar merkliche Parallele auf diesem Album gibt es zu den ersten beiden DEICIDE-Alben, wenn sich auch schon erstmals im einen oder anderen Solo Peters glückliches Händchen für schwere eingängige Melodien abgezeichnet hat. Die Fusion des Brachial-Sounds mit Black Metal-Elementen und abwechslungsreichen Vocals machte das Album damals auch bereits zu etwas Besonderem, da es zum Zeitpunkt des Erscheinens eine ziemlich strikte Trennung zwischen Death und Black Metal gab. Ergebnis dieser gelungenen Fusion sind Songs wie „Pleasure Of Molestation“, das meiner Meinung nach nachwievor der beste HYPOCRISY-Song ist, „Necronomicon“ oder „Inferior Devoties“.
Aus textlicher Sicht ist dieses Album ebenso das schwärzeste, bevor die Band Metaphysisches und Extraterrestrisches für sich entdeckte. Für viele Fans ist das Album lediglich die lärmige Vergangenheit einer Band, die nun mit vergleichsweise freundlichen Melodien schmeichelt, nichtsdestotrotz war das Album zu dem Zeitpunkt wichtig, da es das Potential der Band zeigte. Ich möchte jetzt ausdrücklich klarmachen, dass ich damit bereits entfaltetes Potential meine und nicht ein Bild „Raupe wird Schmetterling“ vermitteln möchte, denn das Schaffen der frühen Bandgeschichte lässt sich nicht mit dem jetzigen vergleichen, da beides bestimmte unvergleichbare Qualitäten hat. Mit diesen Worten möchte ich schließen: „Osculum Obscenum“ ist ein wichtiges Album, auf dem einige der besten HYPOCRISY-Songs zu finden sind, die die Band je geschrieben hat, auch wenn diese sich nicht mit dem Schaffen der letzten Jahre in Vergleich stellen lassen kann.
Tracklist „Osculum Obscenum“:
1. Pleasure Of Molestation
2. Exclamation Of A Necrofag
3. Osculum Obscenum
4. Necronomicon
5. Black Metal
6. Inferior Devoties
7. Infant Sacrifices
8. Attachment To The Ancestor
9. Althotas
10. Symbol Of Baphomet
Gesamtspielzeit: 45:18