HYPOCRISY - The Fourth Dimension
HYPOCRISY
The Fourth Dimension
(Death Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP) | (Re-Release)

Release: 1994 | 2004


„The Fourth Dimension“ stellt für HYPOCRISY wohl ein besonderes Album dar. War die Band zwar mit dem darauf folgenden „Abducted“-Album in aller Munde, und wird der Opener besagten Albums wohl nie aus dem Liveset verschwinden, so war das Vorgängeralbum definitiv für den Durchbruch der Band verantwortlich.

Nachdem mit den ersten beiden Alben Death, Thrash und Black Metal in verschiedenen Bereichen ausgelotet worden waren, wurde auf Album Numero drei, zu einem großen Teil der Fuß vom Gaspedal genommen. Frontman Peter Tägtgren bezeichnet das Album als das „Gothic Album“. Ob nun Gothic die passende Bezeichnung ist, darüber werden sich wohl Fans in die Haare kriegen, was wohl unbestritten bleiben dürfte ist, dass auf dem Album massenhaft tonnenschwere Riffs mit eingängigen Melodien vereint sind, die für mehr als nur die Basis für das weitere Schaffen und die Stilbildung bei HYPOCRISY verantwortlich waren. Viele damalige Fans wurden durch die Erweiterung im Sound der Band, die mit diesem Album (das heißt eigentlich mit der vorhergehenden EP) zum Trio geschrumpft war, nicht zufrieden. Ich muss gestehen, dass ich, als jemand, der die schnellen ersten beiden Alben gerne hatte, zuerst nicht glücklich war, als „The Fourth Dimension“ in die Läden kam.
Wie sich aber rasch zeigte, wussten die neuen Songs nicht nur bei mir, sondern auch beim Großteil der damaligen Fans doch zu zünden und verschafften der Band ob der ersten massiven Werbekampagne seitens des Plattenlabels in der Bandgeschichte zu einem mehr als stetig, nein, explosiv wachsenden Fankreis.

Auf „The Fourth Dimension“ stellte die Band nun erstmal ein Schema vor, das sich in der Zukunft auf ihren meisten Alben fortsetzen sollte, denn so folgte eigentlich von Anfang bis Ende des Albums stets eine schnelle auf eine langsame Nummer. Der Opener „Apocalypse“ sowie das Titelstück finden sich auch heute noch gerne in der Setlist der Band. Der Bonustrack der limitierten Erstauflage des Albums, namentlich „The Abyss“, wurde jüngst für das neue Album neu aufgenommen. Dass aber nicht nur diese drei Songs echt Klasse haben, wird jeder, der das Album kennt, bestätigen. „Reincarnation“, „Reborn“ oder „Path To Babylon“ gehören zu den besten Songs der Bandgeschichte.

Erinnert man sich an die Kritiken in Magazinen wie dem Rock Hard, so wurde der Band damals noch attestiert, zu sehr in Richtung EDGE OF SANITY sowie Thrash-Ikonen wie SLAYER oder KREATOR zu schielen, so zeigt ein Blick dahin, wo die Band hingegen jetzt steht und inwieweit das Album heute als Klassiker betrachtet wird, dass in dem Album doch wohl mehr drinnen gesteckt sein muss, als es so mancher vor zehn Jahren erkennen wollte.

Lange Rede, kurzer Sinn: was nützt ein zu einem Zeitpunkt hochgejubeltes Album oder der größte Hype, der mittlerweile um manche Bands betrieben wird? Nichts, denn nur aus einem echt guten Album kann mit Zeit ein Klassiker werden – da nützt Marketingpower nichts. Und genau so einer ist dieses Album mitttlerweile. Punktum.


Tracklist „The Fourth Dimension“:
1. Apocalypse
2. Mind Corruption
3. Reincarnationreborn
4. Black Forest
5. Never To Return
6. Path To Babylon
7. Slaughtered
8. Orgy In Blood
9. The North Wind
10. T.e.m.p.t.
11. The Fourth Dimension
12. The Arrival Of The Demons
Gesamtspielzeit: 54:39


www.hypocrisy.cc

 

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HYPOCRISY – The Fourth Dimension
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