BLOODBATH - Nightmares Made Flesh
BLOODBATH
Nightmares Made Flesh
(Death Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2004


Die von vielen „Death Metal Supergroup“ genannte Band BLOODBATH holt zum zweiten großen Streich aus. Nach dem Überalbum „Resurrection Through Carnage“ und der vorhergehenden 3-Track-EP „Breeding Death“ veröffentlichte Century Media nun am 27. September die neue Scheibe der All-Star-Truppe, mit dem viel versprechenden Titel „Nightmares Made Flesh“.

Bekanntlich ist es ja nun, nach dem Ausstieg Mikeal Akerfeldts (OPETH) Peter Tägtren (u. a. HYPOCRISY), der für die Vocals verantwortlich ist. An den Gitarren sind es nach wie vor Anders Nyström (u. a. KATATONIA) und Dan Swanö (u. a. NIGHTINGALE und EDGE OF SANITY), die für Stimmung sorgen, und für den Bass ist Jonas Renkse (u. a. KATATONIA) zuständig. Außerdem neu in der Band ist Martin Axenrot (u. a. WITCHERY) der sich hinters Schlagzeug gesetzt hat.

Nun, was hat sich im Vergleich zur alten Scheibe (außer dem Line-Up) geändert und was blieb im Großen und Ganzen identisch?
In meinen Augen hat sich vor allem in Sachen Härte etwas bewegt. Die meisten Stücke sind denen von „Resurrection Through Carnage“ in Geschwindigkeit und Schlagkräftigkeit ein Kleinwenig überlegen, aber auch die Komplexität hat hörbar zugenommen. Allgemein sind die Kompositionen nicht mehr so vorhersehbar wie noch zuvor und auch wenn man traditionellen Death Metal weiterhin zelebriert, macht man doch einen Schritt weiter in die Eigenständigkeit.

Zusätzlich weist die Produktion deutliche Besserungen auf, so kommt das Schlagzeug zum Beispiel viel besser zur Geltung als am Vorgängerwerk und ebenso sind die anderen Instrumente klarer und satter zu vernehmen. Zurück zu den einzelnen Songs fällt schnell auf, dass BLOODBATH diesmal ein Stück mehr auf Abwechslung und Atmosphäre setzen und so das Album klar an Tiefgang und Anspruch gewinnt. Hier und da sind leicht abgehoben klingende ruhigere Parts in die Songstrukturen eingebaut und man experimentiert gern mit Breaks und unerwarteten Synkopen, was dem Ganzen aber nur gut tut.

Kurz zum Gesang: natürlich ist es eine Geschmackssache ob man nun Peter oder Mikael als BLOODBATH-Sänger bevorzugt. Tatsache ist, dass Peter hörbar mehr Spielraum hat und auch als Kreischer überzeugen kann, und nicht, wie Mikael, hauptsächlich als Gröler eine gute Figur macht. Insgesamt hat mir aber Mikael doch besser zum Sound BLOODBATHs gefallen, als es nun Peter tut. Einen so großen Unterschied macht es zwar nicht, da natürlich auch Mr. Tägtren einen hervorragenden Job macht, aber doch wollte ich es erwähnt haben.

Was natürlich trotzdem auf dieser Veröffentlichung nicht fehlt sind Nackenbrecher ohne Ende, Refrains, die zum Mitgrölen gerade so auffordern, kaltblütige, erbarmungslose Lyrics und eine enorm kraftvolle, teils groovige, musikalische Unterlegung.

Alles in allem ist „Nightmares Made Flesh“ ein Album, wie man es sich von BLOODBATH besser nicht hätte wünschen können. Songs wie „Eaten“, „Outnumbering The Day“ oder „Bastard Son Of God“ sind wahre kleine Meisterwerke und müssen sich auch vor Krachern wie „Cry My Name“ oder „Ways To The Grave“ des alten Albums keineswegs verstecken. Peter Tägtren kommt zwar für mich persönlich nicht ganz an Mikael Akerfeldt heran, macht seine Aufgabe als neuer Frontmann aber ausnehmend gut und auch der Rest der Band zeigt keinerlei Schwachstellen.

Das Beste an dem Silberling ist allerdings der Schritt nach vorne. BLOODBATH entwickeln sich weiter, bleiben aber ihrer Richtung treu, was ich sehr schätze. Im Grunde einfach nur ein Muss für jeden Death Metal Fan.

 


Tracklist „Nightmares Made Flesh“:
1. Cancer Of The Soul
2. Brave New Hell
3. Soul Evisceration
4. Outnumbering The Day
5. Feeding The Undead
6. Eaten
7. Bastard Son Of God
8. Year Of The Cadaver Race
9. The Ascension
10. Draped In Disease
11. Stillborn Saviour
12. Blood Vortex
Gesamtspielzeit: 45:17


www.bloodbath.biz

 

BLOODBATH - Nightmares Made Flesh
BLOODBATH – Nightmares Made Flesh
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