AMON AMARTH - Fate Of Norns

AMON AMARTH
Fate Of Norns
(Melodic Death Metal)

 

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Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 06.09.2004

Nun, nach etlichen Durchläufen der neuen AMON AMARTH Scheibe „The Fate Of Norns“ fühle ich mich endlich dazu im Stande ein Review dazu abzugeben, obwohl dies immer noch eine schwierige Aufgabe darstellt.

Um zu erklären warum das so ist muss ich jetzt ein wenig ausholen, ich bemühe mich aber es kurz zu halten. AMON AMARTH aus dem skandinavischen Lande Schweden veröffentlichten 1998 ihr hervorragendes Debütwerk „Once Sent From The Golden Hall“. Seit diesem Zeitpunkt kamen Jahr für Jahr neue Scheiben von den Jungs rund um Frontgröler Johan Hegg und Gitarristen und Songwriter Olavi Mikkonen. Das Beeindruckende dabei war, dass AMON AMARTH nie an Qualität verloren, sondern immer wieder neue Dinge in ihre Musik einzuflechten verstanden und sich somit keineswegs kopierten, aber auch ihren Wurzeln treu blieben. Alles gipfelte 2002 im fulminanten Meisterwerk „Versus The World“, das sowohl von den Fans als auch der Fachpresse abgefeiert wurde.

Danach gönnte sich die Band zum ersten Mal ein Jahr Pause um am 6. September 2004 die mir vorliegende CD „The Fate Of Norns“ abzuliefern. Und das Ergebnis ist meines Erachtens nach leider enttäuschend. Bevor jedoch alle AMON AMARTH Fans gar nicht erst weiter lesen (und mich lynchen wollen), muss ich hinzufügen, dass der Silberling sicherlich kein kompletter Reinfall ist, sonder lediglich hinter meinen Erwartungen zurückblieb, dies aber ziemlich deutlich.

Die Scheibe beginnt mit dem Song „An Ancient Sign Of Coming Storm“, der schon vorab bei Metalblade zum Download bereitstand. Und schon hier wird die Richtung klar: Im Vergleich zu älteren Erscheinungen schlägt man eine weniger harte, schleppendere und schwerere Gangart ein, setzt zugleich aber wieder auf die eingängigen, sehr einfach gestrickten Melodien, die beinahe den ganzen Song durchziehen, nur hie und da von anderen Teilen unterbrochen und die Gitarren zu eintönigen Passagen gezwungen werden. Die Drumparts Fredriks klingen uninspiriert, streckenweise sogar eher langweilig und selbst Johans Stimme scheint viel von ihrem Charme verloren zu haben.

Und so geht es weiter. AMON-typische Elemente werden zwar haufenweise verwendet, klingen aber in meinen Ohren bei weitem nicht so überzeugend oder gar mitreißend wie sie es einmal taten. Nach dem eher flachen „Where Death Seems To Dwell“ versucht der Titeltrack mit eingängigem Refrain und simplen, aber genauso ohrwurmträchtigen Riffs zu überzeugen. Natürlich hat er, wie die meisten anderen Tracks auch, seine Stärken, aber es fehlt doch genau das, was bei „Versus The World“ so an Übermaß gegeben war, und auch bei den anderen AMON AMARTH CDs immer die Genialität ausmachte.

Zumindest kommt anschließend mit „The Pursuit Of Vikings“ der Song, der für mich auf diesem Album am meisten zu bieten hat. Er wirkt nicht so verbraucht wie große Teile des Rests und weist auch mehr Heavy Metal und Power Metal Einflüsse auf, natürlich in den traditionellen AMON AMARTH Sound eingebettet. Mit der Zeit verliert leider auch dieser Track ein wenig an Reiz, bleibt aber dennoch das Highlight dieser CD. Ansonsten können noch die letzten zwei Nummern Einiges ausbessern und mit etwas mehr Einfallsreichtum und Abwechslung punkten, die insgesamt zurückbleibende Enttäuschung aber dann doch nicht verschwinden lassen.

Wie gesagt, ein totaler Reinfall ist „The Fate Of Norns“ keineswegs, ich würde lediglich jedem, der diese Death Metal Combo noch nicht kennt, anraten, mit diesem Album den Einstieg in die Band zu wagen. So wird man sicherlich nicht enttäuscht, wenn man sich die restlichen Veröffentlichungen besorgt, denn für mich stellt „The Fate Of Norns“ wahrscheinlich die schwächste CD dieser Gruppierung dar. Ein schlechtes Werk ist es aber trotzdem nicht, solange man sich nicht ein zweites „Versus The World“ erwartet.