We find what its like to rise
We die to create
We will not wait
AttackList Of Dead
Wenn ich Tampa oder Florida höre, kommt mir unweigerlich eines in den Sinn: Death Metal. Und warum das? Weil mich keine andere Band dieses Genres in der Geschichte prägte, wie das dort beheimatete Urgestein OBITUARY. Schon zwei mal zu Grabe getragen, kehrten sie immer wieder zurück, vielleicht nicht so fulminant wie erwartet, aber dennoch stark, wie eh und je. Anscheinend mögen sie Beerdigungen. Nach dem sehr feinen „Frozen In Time“ ersetzte Ralph Santolla die eingekerkerte Salzsäule Allen West. Wie man so ein gelangweiltes Gesicht bei der ansonsten sehr bewegungsfreudigen Performance der Amis machen kann, ist mir unbegreiflich. Und schon jetzt gehören seine Leads und Soli zu den nicht mehr wegdenkbaren Trademarks von OBITUARY.
Und auch das neue Werk „Darkest Day“ strotzt wieder so von Trademarks, ach was sage ich, OBITUARY kosten die komplette Corporate Identity, die sie sich in mittlerweile 25 Jahren aufgebaut haben, aus. Tief gestimmte Gitarren, die einem in Mark und Gehirn dringen, treffen auf Groove und schnelle Parts, die unverkennbar von Trevor Peres stammen. Und natürlich thront über allem John Tardys unvergleichliches Organ, dessen ansonsten nur Chuck Schuldiner (DEATH) würdig war. OBITUARY hat sich noch nie um Trends oder Kritiken geschert, sie haben immer ihr Ding durchgezogen und das tun sich auch auf dem neuen Output, was bedeuten mag, wer OBITUARY liebt, wird das auch weiterhin tun, wer nicht der wird es wohl nie lernen. Abgesehen davon, dass Ralph etwas mehr Freiraum eingeräumt bekommen hat, hat sich somit auch nicht viel geändert. So sind „Fields Of Pain“, „Lost“, das mit coolem instrumentalem Mittelteil das Genick beansprucht oder „Payback“ Paradebeispiele für die Treue zu ihren Wurzeln. Doch mit dem überaus gedrosselt und zermürbenden Titeltrack und dem vielleicht schnellsten Track der Bandgeschichte „Violent Dreams“ sind ihnen wieder richtige Schmankerl gelungen, die auf dem letzten Output „Xecutioners Return“ irgendwie abgegangen sind. Auch klingt die Produktion eine Spur wärmer als auf dem genanntem Album, was noch ein kleines Plus ist. Vielleicht könnte aber Donald Tardy etwas mehr aus seiner Bassdrum machen, die leider etwas zu dünn klingt, was merkwürdigerweise live nie der Fall war.
OBITUARY, sind und bleiben OBITUARY, da ändert der frische Wind von Ralph auch nichts, denn die Gebrüder Tardy, Frank Watkins und Trevor Peres verstehen auch nach 25 Jahren noch ihr Handwerk. Also warum umschulen, wenn ihre Berufung nach wie vor funktioniert? Nörgler, die nach Weiterentwicklung schreien, wird es ebenso wie bei VADER oder DISMEMBER natürlich immer geben, aber die haben sowieso nicht bis hier her gelesen. Negativ fällt mir eignetlich nur das Artwork vom Meister Marshall auf, denn das konnte er schon einmal besser.
In der Special Edition gibt es noch, neben den Live Songs „On The Floor“ und „Insane“, die Bonus Tracks „Forces Realign“ und „Left To Die“, die schon auf der gleichnamigen EP zu finden waren.
Tracklist „Darkest Day“:
1. List Of Dead
2. Blood To Give
3. Lost
4. Outside My Head
5. Payback
6. Darkest Day
7. This Life
8. See Me Now
9. Fields Of Pain
10. Violent Dreams
11. Truth Be Told
12. Forces Realign (Bonus)
13. Left To Die (Bonus)
14. Insane (Live)
15. On The Floor (Live)
Gesamtspielzeit: 60:00