UNEARTH - Darkness In The Light
UNEARTH
Darkness In The Light
(Metalcore)

 


Label: Metal Blade
Format: (LP)

Release: 2011


Spätestens seit „III In The Eyes Of Fire“ hat UNEARTH die beengende Metalcore-Schublade aufgerissen – ohne dass sich der Gesamteindruck massiv verändert hätte. Melodic Death, mit Trash- und Metalcore-Aspekten , oder wie immer man es nennen möchte. UNEARTH klingen wieder nach sich selbst und haben sich dennoch ein klein wenig verändert. Melodiöser legen die Gitarrenlines los – gerade an den Gitarren ist das hohe Handwerk der Jungs aus Massachusetts wohl am deutlichsten abzulesen. Hier setzen sie eindeutig Maßstäbe. Für das Einspielen der Drums hat man sich KILLSWITCH ENGAGEs Schlagzeuger Justin Foley ausgeborgt und sein Bandkollege Adam Dutkiewicz übernahm die Produktion. „Darkness In The Light“ soll, geht man nach dem Sänger Trevor Phipps, ihr härtestes und dynamischstes Album sein.

Gleich im Opener „Watch It Burn“ zeigt UNEARTH die Stoßrichtung des neuen Albums: Sehr melodische Gitarrenlines am Beginn, überzeugende Breakdowns und durchgängig Doublebase. Auffallend sind die vielen Fade-Ins und -Outs der Scheibe und das erste Mal seit „The Oncoming Storm“ gibt es wieder cleane Vocal-Parts von Gitarrist Ken Susi, wie in „Shadows In The Light“ – wohl eines der Highlights des Albums. Die hohe Gitarre in der Bridge besticht nicht durch Technik, sondern passt sich gut in die Songstruktur ein und für die, die das mögen, gibt es später noch ein kurzes Solo. Mit Ausnahme des ruhigeren „Equinox“ stürmt UNEARTH durch die elf Songs, die sich – das kann gar nicht oft genug erwähnt werden – auf einem wahnsinnig hohen technischen Level bewegen.

Wie es so ist, gibt es aber auch hier einen kleinen Schatten, der den Gesamteindruck trübt: Die Riffs sind nicht mehr so eingängig wie früher. Die wirklich guten 38 Minuten laufen nahtlos ab, aber kein Riff schafft es hängen zu bleiben. „Eyes Of Black“ hätte das Potenzial dazu, sich in die Gehörgänge zu graben – aber leider zu kurz groovt es am Ende der Nummer. Der Rest des Albums besteht aus hervorragend gesetzte Gitarrenmelodien, Phipps ist in Höchstform und die Drums fügen sich exakt in die Songs ein: Das kann man eigentlich nicht mehr besser machen. Hier fehlt es nur etwas an Spannung: Für den künstlerischen Anspruch, den die Bostoner hegen, ist das am Ende dann doch zu wenig.

Ausgeklügelt schaffen UNEARTH auf „Darkness In The Light“ melodische Gitarrenarbeit in brutalen und vorwärtsdrängenden Metalsongs. Das reife und durchdachte Songwriting setzt wirklich Maßstäbe. Die daraus entstehenden Erwartungen, können vermutlich gar nicht mehr erfüllt werden. Vielleicht täten ein paar Ausrutscher und Kanten ganz gut, um die Stärken etwas deutlicher hervorstechen zu lassen.

[doubleRR]

 


Tracklist „Darkness In The Light“:
1. Watch It Burn
2. Ruination Of The Lost
3. Shadows In The Light
4. Eyes Of Black
5. Last Wish
6. Arise The War Cry
7. Equinox
8. Coming Of The Dark
9. The Fallen
10. Overcome
11. Disillusion
Gesamtspielzeit: 38:48

 


www.unearth.tv

 

UNEARTH - III: In The Eyes Of Fire
UNEARTH – Darkness In The Light
8.5
Share on: